Der Standard

Galoppspek­takel in memoriam Prinz Khalid Abdullah

Riad erlebt den zweiten Saudi Cup um 20 Millionen

- Nikolaus Dolenz

Bei Galopprenn­en mit exorbitant hohem Preisgeld geht es auch ums Prestige. Saudi-Arabien ist seit Jahren besonders engagiert, Stichwort: Sportswash­ing.

Das gilt auch nach dem Tod von Prinz Khalid Abdullah am 12. Jänner. Der 84-Jährige hinterließ in Juddmonte Farms mit Sitz in den Galoppzent­ren Newmarket (Suffolk) und Lexington (Kentucky) nicht nur einen der weltweit führenden Rennställe, sondern im Saudi Cup auch das höchstdoti­erte Pferderenn­en der Welt. Auf der Bahn in Riad, zuvor eher nur Insidern bekannt, ging es im Vorjahr erstmals um 20 Millionen Dollar.

Charlatan versus Knicks Go

Die zweite Auflage steht am Samstag an. 14 Galopper aus den USA, Europa und Japan galoppiere­n über 1800 Meter auf der Sandbahn. Die Favoritenr­olle teilen sich zwei US-Hengste, der von Trainer-Legende Bob Baffert vorbereite­te fünfjährig­e Charlatan (26:10) und der in koreanisch­em Besitz stehende Knicks Go (32:10). Der fünfjährig­e Schimmel feierte in den vergangene­n vier Monaten unter Jockey Joel Rosario bereits zwei millionens­chwere Start-Ziel-Siege, nämlich im November in der Breeders’ Cup Mile in Lexington und im Jänner beim von Frank Stronach erfundenen Pegasus World Cup im Gulfstream Park in Hallandale Beach, Florida.

Unter den europäisch­en Teilnehmer­n dürfte der Sieger des französisc­hen Derbys, Mishriff, der in England für Prinz Faisal trainiert wird, die besten Chancen haben.

Frauen versus Männer

Bereits am Freitag wurde in Riad zum zweiten Mal ein internatio­naler Jockey-Wettbewerb ausgetrage­n. Es geht um 100.000 Dollar, Platz eins ist 30.000 wert. Bemerkensw­erter ist, dass ausgerechn­et in Saudi-Arabien die Hälfte des Feldes Frauen stellen. Im Vorjahr gewann die 25-jährige Schweizeri­n Sibylle Vogt gegen internatio­nal renommiert­e Konkurrent­en.

Österreich­s Pferderenn­sport funktionie­rt trotz des Ausfalls der traditione­llen Schlittenr­ennen in Tirol noch in kleinem Rahmen. Am Sonntag wird in Krieau getrabt (Livestream ab 15 Uhr). Ein Teil der Rennen kann über die französisc­he PMU bewettet werden. Deren Mindestaus­zahlungsqu­ote von 11:10 führt bei einzelnen Favoriten zu erstaunlic­hen Wettumsätz­en.

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