Galoppspektakel in memoriam Prinz Khalid Abdullah
Riad erlebt den zweiten Saudi Cup um 20 Millionen
Bei Galopprennen mit exorbitant hohem Preisgeld geht es auch ums Prestige. Saudi-Arabien ist seit Jahren besonders engagiert, Stichwort: Sportswashing.
Das gilt auch nach dem Tod von Prinz Khalid Abdullah am 12. Jänner. Der 84-Jährige hinterließ in Juddmonte Farms mit Sitz in den Galoppzentren Newmarket (Suffolk) und Lexington (Kentucky) nicht nur einen der weltweit führenden Rennställe, sondern im Saudi Cup auch das höchstdotierte Pferderennen der Welt. Auf der Bahn in Riad, zuvor eher nur Insidern bekannt, ging es im Vorjahr erstmals um 20 Millionen Dollar.
Charlatan versus Knicks Go
Die zweite Auflage steht am Samstag an. 14 Galopper aus den USA, Europa und Japan galoppieren über 1800 Meter auf der Sandbahn. Die Favoritenrolle teilen sich zwei US-Hengste, der von Trainer-Legende Bob Baffert vorbereitete fünfjährige Charlatan (26:10) und der in koreanischem Besitz stehende Knicks Go (32:10). Der fünfjährige Schimmel feierte in den vergangenen vier Monaten unter Jockey Joel Rosario bereits zwei millionenschwere Start-Ziel-Siege, nämlich im November in der Breeders’ Cup Mile in Lexington und im Jänner beim von Frank Stronach erfundenen Pegasus World Cup im Gulfstream Park in Hallandale Beach, Florida.
Unter den europäischen Teilnehmern dürfte der Sieger des französischen Derbys, Mishriff, der in England für Prinz Faisal trainiert wird, die besten Chancen haben.
Frauen versus Männer
Bereits am Freitag wurde in Riad zum zweiten Mal ein internationaler Jockey-Wettbewerb ausgetragen. Es geht um 100.000 Dollar, Platz eins ist 30.000 wert. Bemerkenswerter ist, dass ausgerechnet in Saudi-Arabien die Hälfte des Feldes Frauen stellen. Im Vorjahr gewann die 25-jährige Schweizerin Sibylle Vogt gegen international renommierte Konkurrenten.
Österreichs Pferderennsport funktioniert trotz des Ausfalls der traditionellen Schlittenrennen in Tirol noch in kleinem Rahmen. Am Sonntag wird in Krieau getrabt (Livestream ab 15 Uhr). Ein Teil der Rennen kann über die französische PMU bewettet werden. Deren Mindestauszahlungsquote von 11:10 führt bei einzelnen Favoriten zu erstaunlichen Wettumsätzen.