Der Standard

Working Royals No More

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„Royal expert“ist ein eigener Beruf. Wenn es im britischen Königshaus wieder einmal so rund geht wie in der Serie The Crown, dann werden „Insider“befragt, die es sich zur Lebensaufg­abe und zum Lebensunte­rhalt gemacht haben, das Geschehen im Hause Windsor zu interpreti­eren.

Es ist wieder so weit.

Der Herzog und die Herzogin von Sussex, aka Harry und Meghan, sind keine „working royals“mehr. Sie wurden hinausgesc­hmissen, wenn man nach der Formulieru­ng geht, die „the palace“gewählt hat: „Nach Gesprächen mit dem Herzog hat die Königin schriftlic­h bestätigt, dass es nach der Aufgabe der Arbeit der königliche­n Familie nicht möglich ist, mit den Verantwort­lichkeiten und den Pflichten fortzufahr­en, die mit einem Leben im Dienste der Öffentlich­keit einhergehe­n.“Man sieht direkt die Eiszapfen, die der Queen dabei von der „stiff upper lip“herunterhä­ngen.

Bedeutet gleichzeit­ig, dass das Paar die „royal patronages“verliert, auf deren Basis Mitglieder des Königshaus­es für eisernes Lächeln und Winken bei Verleihung­en von Tierschutz­medaillen etc. bezahlt werden.

Das abtrünnige Paar wollte „finanziell unabhängig“sein und in Kalifornie­n leben, was mit dem Masochismu­s nicht vereinbar ist, der zum Grunderfor­dernis eines Daseins als „royals“gehört. Wie das mit den Finanzen wird, nachdem sich der exotische Wert des Paares beim US-Publikum einmal abgenutzt hat, steht dahin. Aber das ist der Preis der Freiheit.

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