Der Standard

Schöne Kombis sind zum Schießen

Auf Shooting Brake hört eine Gattung besonders schicker Lifestyle-Kombis, die Mercedes 2012 beim CLS (neu) ins Leben rief. VW zieht mit dem Arteon SB nach, und der ist in Zeiten von SUV, SUV und nur mehr SUV: ein Treffer.

- Andreas Stockinger

Shooting Brake. Kombis in diesem Format: Das ist in eigentlich jedem aktuellen Fall was Besonderes, zumal die Gattung auch dünn gesät ist. Vier sind es an der Zahl: Kia ProCeed, Mercedes CLA und CLS Shooting Brake sowie der formidable Porsche Panamera Sport Turismo. Für halbwegs automobilh­istorisch Bewanderte schwingen gleich auch noch Klassiker wie Volvos P1800 ES „Schneewitt­chensarg“mit. Schöne Kombis sind zum Schießen, oder so.

Nun also von Volkswagen. Denn mit dem Facelift des Arteon gesellt sich dieser Steilheckk­ombi hinzu, ein sowohl ausgesproc­hen fesches als auch praktische­s Fahrzeug. Wenn wir mit Letzterem beginnen: SB steht natürlich nur insofern für Selbstbedi­enung, als man den Kofferraum meist selbst zu beladen hat. Doch in den geht ganz schön was rein. 565 bis 1632 Liter Volumen (zum Vergleich Passat Variant: 650 bis 1780 l), das sollte für die meisten Transporta­nliegen des Alltags genügen, vom Ikea-Kastl-Transport bis zu Sport und Freizeit – und für (Urlaubs-)Reisen sowieso, gern auch über Grenzen hinaus, sollten die eines Tages wieder einmal offen sein.

Vorne eine Jalousie

Fesch? Klar, das ist immer Geschmacks­ache. Auf den Fotos kommt der Arteon Shooting Brake fast ein wenig pummelig rüber. Ist in natura aber überhaupt nicht der Fall, da wirkt er elegant. Und der Jalousieng­rill, der 2017 das neue VWGesicht der Verbrennun­gsmotorFra­ktion einleitete, ist nun verträglic­her akzentuier­t als anfangs, heißt ja nicht umsonst Facelift.

Die Topversion setzt auf 200 Diesel-PS und Allrad, damit sind wir winters prachtvoll aufgestell­t. Das Fahrwerk ist gekonnt auf komfortabe­l ausgelegt, da steigst du auch nach langen Strecken frisch und munter wieder aus, und das gilt auch für die hinteren Insassen.

Bei den Instrument­en hält das virtuelle Cockpit Einzug, das war zu erwarten, der Acht-Zoll-Mittelbild­schirm ist im Prinzip gut ablesbar, aber aufgrund der Lüftungsdü­sen darüber etwas tief angebracht. Und ein Head-up-Display (HUD) gibt es natürlich auch, mit den wesentlich­en Informatio­nen direkt im Verkehrssi­chtfeld, aber leider fährt dazu ein Plexiglass­cheibchen aus, das passt so gar nicht zum noblen Grundtenor dieses großen Lifestylek­ombis.

Die „Hallo Volkswagen“Bedingung hingegen verdient das Prädikat „einwandfre­i“.

Weil mit dem Wegfall des Phaetons als Flaggschif­f 2016 diese Paraderoll­e frei wurde, hat sie der Arteon übernommen, seines Zeichens Nachfolger des (Passat) CC – auch preislich.

Knapp 60.000 Euro sind für dieses Topmodell ohne Aufpreis fällig, eine Stange Geld. Immer noch auf über 46.000 kommt die günstigste Version, man fragt sich oft, wer sich das leisten kann. Abgesehen davon aber ist der Shooting Brake eindeutig ein Auto für Genießer.

 ??  ?? Fesch ist er, der Steilheckk­ombi, der zum Facelift des Arteon neu hinzugekom­men ist. Und praktisch. Wer noch mehr Platz braucht: Passat Variant.
Fesch ist er, der Steilheckk­ombi, der zum Facelift des Arteon neu hinzugekom­men ist. Und praktisch. Wer noch mehr Platz braucht: Passat Variant.
 ??  ?? Aufgeräumt­er Innenraum – aber der Bildschirm sitzt etwas tief.
Aufgeräumt­er Innenraum – aber der Bildschirm sitzt etwas tief.

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