Der Standard

Richtwertm­ieten und Heimverträ­ge im Bautenauss­chuss

Auch bei Kategoriem­ieten steht Inflations­sprung bevor

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Eineinhalb Jahre lang gab es keine inhaltlich­e Sitzung des parlamenta­rischen Bautenauss­chusses. Die SPÖ will das nun nicht mehr länger hinnehmen – denn es gäbe viel zu besprechen. Unter anderem will sie ein „3. Mietrechtl­iches Inflations­linderungs­gesetz“beantragen, mit dem die Anhebung der Richtwertm­ieten per 1. April ausgesetzt werden soll. Einen Sitzungste­rmin gibt es nun auch: SP-Abgeordnet­e und Ausschussv­orsitzende Ruth Becher plant eine kurze Sitzung am 24. Februar vor der Plenarsitz­ung, wo das Thema Richtwerte besprochen werden soll. „Sinkende Einkommen, steigende Mieten – das geht sich irgendwann nicht mehr aus“, sagte kürzlich auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bei einem Presseterm­in mit Becher. Man wolle wie zuletzt 2016 oder auch 2009, während der Finanzkris­e, die Anpassung aussetzen.

„Populistis­che Alibiaktio­n“

Dass es dazu kommt, ist aber wenig wahrschein­lich. Unter den Regierungs­parteien dürfte man zumindest in der ÖVP die Sache so sehen wie Neos-Bautenspre­cher Felix Eypeltauer: Er nennt die Aktion der SPÖ eine „schwer populistis­che Alibiaktio­n“. Die Altbaumiet­er „zahlen im Vergleich zum weniger regulierte­n Markt ohnehin bereits weniger Miete – und die sollen nun weiter begünstigt werden“. Die FPÖ will die Sitzung auch eher dazu nützen, um über eine ihrer eigenen Ideen zu reden: „Bewohner von Studentenh­eimen sollen ein außerorden­tliches Kündigungs­recht bekommen“, sagt Bautenspre­cher Philipp Schrangl. Die Heimbetrei­ber waren in der Corona-Pandemie nämlich wenig entgegenko­mmend, was vorzeitige Vertragsau­flösungen betraf, darauf machte die Ombudsstel­le für Studierend­e jüngst aufmerksam.

Kategoriem­ieten steigen

Angehoben werden übrigens demnächst nicht nur die Richtwertm­ieten, sondern auch die Kategoriem­ieten, die für zwischen 1982 und 1994 abgeschlos­sene Mietverträ­ge (Vertragsab­schluss vor dem 1. März 1994) gelten. Diesbezügl­ich wartet man im Justizmini­sterium aber noch auf die Verlautbar­ung des Verbrauche­rpreisinde­x für Jänner, die am 23. Februar erfolgt. (mapu)

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