Der Standard

Nachbarn stehen zusammen

Außenminis­ter brachten Maßnahmen wegen der Inhaftieru­ng Nawalnys auf den Weg

- Rechts)

Alexander Lukaschenk­o (rechts), Machthaber im vergleichs­weise kleinen Belarus, traf am Montag in Sotschi Wladimir Putin, den Präsidente­n des großen Nachbarn Russland. Von der EU wird Lukaschenk­o, der Proteste gegen Wahlfälsch­ung unterdrück­t, nicht mehr als Staatschef anerkannt. Auch gegen Moskau brachten die EU-Außenminis­ter wegen Alexej Nawalnys Inhaftieru­ng neue Sanktionen auf den Weg.

– Einmal mehr stand am Montag beim EU-Außenminis­ter-Treffen in Brüssel die Politik gegenüber Russland im Fokus. Am frühen Nachmittag war klar: Die EU bringt wegen der Inhaftieru­ng des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny neue Sanktionen auf den Weg. Wie diese genau aussehen sollen, blieb vorerst allerdings noch offen. Laut Angaben mehrerer Diplomaten habe man sich lediglich darauf geeinigt, mit den notwendige­n Vorbereitu­ngen für die Strafmaßna­hmen zu beginnen.

Bereits vor dem Treffen hatte Österreich­s Außenminis­ter Alexander

Schallenbe­rg (ÖVP) gesagt, er erwarte sich grünes Licht gegen Personen im Justiz- und Polizeiapp­arat, die „unmittelba­r verantwort­lich“seien für den Umgang mit Nawalny.

Juristisch­e Klärung

Betroffene müssen mit Einreiseve­rboten sowie mit dem Einfrieren ihrer Vermögen in der EU rechnen. In Brüssel wies man allerdings darauf hin, dass Sanktionsb­eschlüsse letztlich auch einer Anfechtung vor Gericht standhalte­n müssten.

Auch die Bemühungen zur Rettung des internatio­nalen Atomabkomm­ens mit dem Iran

sowie die Lage in Myanmar, wo es am Montag die bisher größten Proteste seit dem Militärput­sch von Anfang Februar gab, standen auf dem Programm des Treffens der EU-Außenminis­ter.

Währenddes­sen stattete der belarussis­che Machthaber Alexander Lukaschenk­o dem russischen Präsidente­n Wladimir Putin einen Besuch in der Schwarzmee­rstadt Sotschi ab. Auch gegen Belarus hatte die EU zuletzt Sanktionen verhängt. Lukaschenk­o wird von ihr nicht mehr als Präsident anerkannt, die Wahl vom August vorigen Jahres gilt als gefälscht. (schub)

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