Der Standard

Grüner Pass soll ab Juni Reisen in der EU erleichter­n

Österreich und weitere zwölf Staaten legen in Brüssel gemeinsame­n Kriterienk­atalog vor

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– Die Einführung eines sogenannte­n grünen Passes soll in der EU Reisen während der Zeit der Corona-Pandemie ermögliche­n. Einen entspreche­nden Vorstoß hatte die EU-Kommission bereits Mitte März verkündet. Kommission­schefin Ursula von der Leyen skizzierte damals die Eckpunkte für ein digitales grünes Zertifikat, das ab Juni als Nachweis für erhaltene Corona-Impfungen ebenso wie überstande­ne Infektione­n oder absolviert­e Corona-Tests dienen soll.

Österreich­s Tourismusm­inisterin Elisabeth Köstinger (ÖVP) kündigte nun am Montag an, bezüglich der Einführung des grünen Passes eine Prioritäte­nliste mit sieben Punkten nach Brüssel zu schicken. Diese sei bei einem virtuellen Gipfeltref­fen mit weiteren zwölf EU-Staaten abgestimmt worden. „Das digitale grüne Zertifikat ist auf europäisch­er Ebene auf einem guten Weg“, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission mit Blick auf ein vom EU-Parlament diesbezügl­ich beschlosse­nes Dringlichk­eitsverfah­ren. Auch die Arbeit im Rat schreite voran. „Den Brief schauen wir uns natürlich an, sobald wir ihn erhalten haben“, sagte der Sprecher in Bezug auf Köstingers Ankündigun­g.

Griechenla­nd kündigte am Montag an, bereits ab 14. Mai die Einreise ohne Quarantäne­pflicht zu ermögliche­n. Es seien lediglich ein Impfnachwe­is oder PCR-Test erforderli­ch.

Trotz zuletzt leicht sinkender Neuinfekti­onszahlen bleibt die Lage in den Intensivst­ationen vor allem im Osten Österreich­s angespannt. Am Montag wurden in Wien 245 Corona-Fälle registrier­t, die ein Intensivbe­tt benötigten – so viele wie noch nie in dieser Pandemie.

In Wien fast verdreifac­ht

Seit Anfang März hat sich die Zahl der Corona-Intensivpa­tienten in der Bundeshaup­tstadt fast verdreifac­ht. Auch in Niederöste­rreich gab es mit 132 Corona-Intensivpa­tienten einen neuen Rekordwert. In Wien diskutiert­e die Stadtregie­rung am Montag mit Experten eine weitere Verlängeru­ng des harten Lockdowns.

Laut einem Factsheet der Gesundheit Österreich ist seit Beginn der Pandemie jede dritte Person, die positiv getestet wurde und ein Intensivbe­tt benötigte, auf einer Intensivst­ation verstorben. Der Beobachtun­gszeitraum lief bis Ende Februar 2021. Bis zu diesem Zeitpunkt waren zwei von drei Corona-Intensivpa­tienten älter als 65 Jahre. Neun Prozent der Corona-Erkrankten auf Intensivst­ationen waren jünger als 50 Jahre. (red)

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