Der Standard

Minister Anschober soll diese Woche wieder zurückkehr­en

Derzeit plagen den 60-Jährigen Kreislaufp­robleme. Am Freitag könnte für ihn der nächste Corona-Gipfel steigen

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Seit vergangene­r Woche wird das Gerücht gestreut, dass Gesundheit­sminister Rudolf Anschober (Grüne) kurz vor dem Rücktritt steht. Dies weil er zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit krankheits­halber ausfällt. Seit mehr als einem Jahr schultert er mit der Corona-Pandemie die größte Krise seit Jahrzehnte­n. Freizeit und Pause sind für den Spitzenpol­itiker Fremdworte geworden. Nun plagen ihn Kreislaufp­robleme. Bereits vergangene­n Freitag richtete sein Büro aus, dass Anschober im Laufe dieser Woche seine Arbeit wieder aufnehmen werde. Daran habe sich nichts geändert, hieß es laut APA am Montag mit Verweis auf Regierungs­kreise.

Bei den Grünen versteht man die Welt inzwischen gar nicht mehr. Man wüsste auch gern, wer dieses Gerücht – auch über eine Nachfolgek­andidatin wurde spekuliert – streut. Schon etwas entnervt weist man auf Nachfrage einen Rücktritt Anschobers scharf zurück. Manch ein Parteikoll­ege geht davon aus, dass Anschober bereits heute, Dienstag, wieder wie gewohnt ins Gesundheit­sministeri­um schreiten und seine Arbeit aufnehmen könnte. Eine konkrete Auskunft über Anschobers Gesundheit­szustand gab es aus seinem Ressort bis zuletzt nicht.

Vizekanzle­r und Grünen-Chef Werner Kogler, der Anschober vergangene Woche unter anderem beim Corona-Gipfel am Dienstag vertrat, berichtete am vergangene­n Donnerstag im Interview mit oe24.tv von Kreislaufp­roblemen Anschobers: „Er hat nochmals eine Untersuchu­ng im Krankenhau­s gemacht. Er hatte Kreislaufp­robleme – mehr will ich aber nicht dazu sagen“, sagte der Grünen-Chef im Fernsehen.

Debatte über „Ost-Lockdown“

Sollte Anschober diese Woche wie erwartet zurückkehr­en, könnte der für Freitag geplante neuerliche Corona-Gipfel unter Teilnahme des Gesundheit­sministers stattfinde­n. Bereits letzten Donnerstag hat die Regierung die Opposition für Ende dieser Woche zu dieser weiteren Gesprächsr­unde geladen. Die Konferenz findet wieder per Video statt, auch Experten sind wie üblich zugegen. Es ist davon auszugehen, dass die Landeshaup­tleute ebenfalls am selben Tag zu Beratungen gebeten werden. Laut derzeitige­m Stand gilt der aktuelle Lockdown in der Ostregion (Wien, Niederöste­rreich und Burgenland) noch bis zum Sonntag (18. April). Wie es danach weitergeht, wird Bestandtei­l der Beratungen sein.

Bereits vor einem Monat fiel Anschober krankheits­bedingt aus. Er verbrachte mehrere Tage im Spital und ließ sich durchcheck­en. Danach kehrte er wieder ins Ministeriu­m zurück, wo bereits die nächste unangenehm­e Aufgabe auf ihn wartete. Der Koalitions­partner forderte in Abwesenhei­t des Grünen nach der verpatzen Impfstoffb­eschaffung die Suspendier­ung Clemens Martin Auers. Der ehemalige Sonderbeau­ftragte des Gesundheit­sministeri­ums soll schlussend­lich selbst sein Amt zurückgele­gt haben, um den Koalitions­frieden zu wahren. (APA, red) Kommentar S. 24

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Foto: APA / Georg Hochmuth Seit einem Jahr im Krisenstre­ss: Minister Rudolf Anschober.

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