Der Standard

Wieder nichts Neues

- Nora Laufer

Die türkis-grüne Koalition liebt Arbeitsgru­ppen. Um die Klimabilan­z aufzubesse­rn, wurde eine „Taskforce“eingericht­et. Nach der Abschiebun­g mehrerer Minderjähr­iger nach Georgien und Armenien zeigte man weiter Härte, rief aber die „Kindeswohl­kommission“ins Leben.

Nun gilt es, das Land aus dem wirtschaft­lichen Corona-Tief zu holen. Wie das gelingen soll? Richtig: Eine Arbeitsgru­ppe soll die Aufgabe meistern. Doch anstatt einen konkreten Plan vorzulegen und die Öffentlich­keit daran teilhaben zu lassen, wie die EUMilliard­en des Aufbauplan­s investiert werden sollen, setzte die Regierung erneut auf einen Auftritt ohne Neuigkeite­n.

Der „Comeback-Plan“sieht vor, dass die Wirtschaft ökologisie­rt wird; geplant sind der Breitband- und Öffi-Ausbau, eine Arbeitsmar­ktoffensiv­e und eine ökosoziale Steuerrefo­rm. Das „Comeback“dürfte sich also in erster Linie auf eine Rückkehr zum Koalitions­abkommen beziehen. Denn die am Montag präsentier­ten Eckpunkte des Masterplan­s stehen beinahe wortident im Regierungs­programm oder wurden im vergangene­n Jahr in Anträgen und Aussendung­en wiederholt. Neuigkeite­n waren am Montag vergeblich zu suchen.

Die Masche, längst Versproche­nes mit einem neuen Anstrich auf Pressekonf­erenzen zu verkaufen, wird langsam alt. Die Regierung wäre gut beraten, endlich Ergebnisse der vielen Arbeitsgru­ppen zu präsentier­en anstatt sich selbst.

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