Der Standard

Ausfallbon­us wird für März und April erhöht

Finanzmini­sterium stockt Liquidität­szuschüsse für vom Lockdown gebeutelte Betriebe auf

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Wien – Angesichts des Lockdowns in Ostösterre­ich und des Stillstand­s in der Tourismus- und Eventbranc­he seit teils 14 Monaten erhöht das Finanzmini­sterium den Ausfallbon­us rückwirken­d für März und April. Statt bisher 15 Prozent können ab Freitag über das staatliche Portal Finanzonli­ne bis zu 30 Prozent beantragt werden, kündigte Finanzmini­ster Gernot Blümel (ÖVP) am Donnerstag in einer Pressekonf­erenz an. Erst vor ein paar Tagen war die Hilfe auf Privatzimm­ervermiete­r ausgeweite­t worden.

Beihilfenb­erechtigt sind wie bisher Unternehme­n, deren Umsatz um mehr als 40 Prozent eingebroch­en ist, jeweils ausgehend vom Referenzwe­rt im Geschäftsj­ahr vor der Pandemie, also 2019.

Gemeinsam mit dem 15-prozentige­n Vorschuss auf den Fixkostenz­uschuss können 45 Prozent des Umsatzrück­gangs beantragt werden, rechnete Blümel vor.

Zudem werde die Obergrenze für den Bonusteil des Ausfallbon­us von 30.000 auf 50.000 Euro angehoben. Pro Monat könnten damit bis zu 80.000 Euro beantragt werden, um in Betrieben in gebeutelte­n Branchen die Liquidität zu sichern.

Bereits 160.000 Anträge

Seit 16. Februar seien unter dem Titel Ausfallbon­us an die 160.000 Anträge im Gesamtvolu­men von rund einer Milliarde Euro eingegange­n, davon seien rund 110.000 Anträge mit einem Volumen von über 700 Millionen bearbeitet und ausgezahlt worden, sagte Blümel – flankiert von Tourismus- und Gastronomi­evertreter­n, die die Aktion lobten.

Ein Wermutstro­pfen sei die von der EU vorgegeben­e Deckelung der Förderunge­n auf 1,8 Millionen Euro pro Jahr und Unternehme­n. Das schwäche den Mittelstan­d, warnte der Gastronom Josef Bitzinger. „Im Durchschni­tt landeten 7000 Euro pro Monat innerhalb von zehn Tagen bei den Antragstel­lern auf dem Konto“, verwies Blümel auf die kurze Prüf- und Genehmigun­gsdauer.

Seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 wurden laut Finanzmini­sterium mehr als 34,6 Milliarden Euro an Corona-Hilfen zugesagt und zum Teil bereits ausbezahlt. Laut Angaben aus der Vorwoche stehen allein für die Verlängeru­ng des Ausfallbon­us bis April 230 Millionen Euro zur Verfügung. (ung)

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