Der Standard

Missbrauch­sverdacht auf Maturareis­en sorgt weiter für Aufregung

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Wien – Noch Anfang Juli war Bastian Köstinger selbst auf Maturareis­e, um den Schulabsch­luss seiner Klassenkol­legen zu feiern. Doch mittlerwei­le führt der 18-Jährige eine digitale Protestbew­egung an, die eine volle Aufklärung angesichts verstörend­er Berichte fordert: Bei der Maturafeie­r des Veranstalt­ers X-Jam soll es in Kroatien zu zahlreiche­n Belästigun­gen und sexuellen Übergriffe­n gekommen sein. Mehr als 40 Betroffene hätten sich nach einem Aufruf auf Instagram gemeldet, sagt Köstinger im STANDARD-Gespräch. Security-Mitarbeite­r als auch Maturanten würden beschuldig­t.

Wie die Tageszeitu­ng Heute berichtet, soll die kroatische Polizei inzwischen einen 19-jährigen Maturanten aus Österreich festgenomm­en haben. Der Verdacht: Er soll eine österreich­ische Maturantin vergewalti­gt haben. Der Reiseveran­stalter X-Jam möchte die Vorwürfe ernst nehmen – und kündigt Anzeigen gegen mutmaßlich­e Täter an. Betroffene sollen sich daher unbedingt beim Unternehme­n melden, damit man den Berichten auch nachgehen könne.

Bastian Köstinger rief auf Instagram unterdesse­n Betroffene dazu auf, „handfeste Beweise“zu liefern. Gerüchte und Erzählunge­n würden nicht dabei helfen, dass mutmaßlich­e Täter ihre „gerechte Strafe“bekämen. Warum er sich als Nichtbetro­ffener so sehr engagiert? „Wir dürfen bei solchen Schilderun­gen nicht länger wegsehen.“(balm)

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