Der Auftritt
Fragen nach ihrer Befähigung als Aufsichtsrätin goutierte Kathrin Glock nicht
Ein paar Mal musste sie geladen werden, dann fasste sie eine Beugestrafe von 2000 Euro aus – am 12. Jänner erschien sie: Kathrin Glock, Ehefrau des Waffenfabrikanten Gaston Glock, 91. Ihr Auftritt geriet zur Show, auch dank der Fotografen, denen einmal etwas anderes geboten wurde als in den Sitzungssaal huschende Auskunftspersonen. Bei ihrer Ankunft im Parlament posierte die schwarzgewandete, behandschuhte 40-Jährige, als ginge es hernach auf den Laufsteg. Dabei ging es in einen Extraraum, auf den sie aus Corona-Abstandsgründen bestand.
Die Befragung sollte sehr speziell werden. Die Mandatare interessierten sich vor allem für Glocks Befähigung als Aufsichtsratsmitglied der staatlichen Flugsicherung Austro Control, was sie nicht goutierte. „Ich beantworte keine Prüfungsfragen“, ließ sie wissen oder, auf die Frage, was sie im Aufsichtsrat genau mache: „Ich mag Ihre Fragestellung nicht, ich lasse mich nicht wie ein Schulmädchen behandeln.“Unterkühlt entwickelte sich das Gespräch mit Neos-Fraktionschefin Stephanie Krisper, der Glock („Warum machen Sie so ein Gesicht?“) vorwarf, sie mache sich lächerlich über sie. Am nächsten Tag berief Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) Glock aus dem Austro-Control-Kontrollgremium ab. Glock legte beim Verfassungsgerichtshof Beschwerde über die Behandlung durch Krisper ein. Dieser hat noch nicht entschieden.