Partystimmung am umstrittenen „Tag der Freiheit“
Corona-Maßnahmen in England gefallen
Maskenpflicht, Abstandsregeln, geschlossene Clubs: In England gehören die meisten Corona-Maßnahmen seit Montag, dem von der Regierung proklamierten „Tag der Freiheit“, der Vergangenheit an. Auf dem Dancefloor des The Piano Works in der britischen
Hauptstadt London herrschte in der Nacht auf Montag deshalb ausgelassene Stimmung. Doch die Öffnung wird nicht überall enthusiastisch begrüßt: Sie kommt für viele zu früh, weil die Neuinfektionen aufgrund der ansteckenden Delta-Variante wieder steigen.
London – Am gestrigen von der britischen Regierung als „Tag der Freiheit“angepriesenen Montag sind in England die Corona-Maßnahmen gefallen. Maskenpflicht und Abstandsregeln gehören der Vergangenheit an, Clubs und Pubs sind wieder geöffnet. Auf lokaler und regionaler Ebene gibt es aber Ausnahmen, etwa wird im Londoner Nahverkehr immer noch Maske getragen.
Die Öffnungen wurden vielfach kritisiert, da die Zahl der Neuinfektionen zuletzt stark zugenommen hat. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die zeigt, wie viele Menschen sich pro 100.000 Einwohner neu infiziert haben, liegt in England bei fast 400, höher war sie zuletzt nur auf dem Höhepunkt der Corona-Welle im vergangenen Winter. Die Zahl der täglichen Hospitalisierungen lag damals zeitweise bei über 4000. Derzeit ist es rund ein Sechstel dieses Wertes. Innerhalb von zwei Wochen hat sich die Zahl allerdings mehr als verdoppelt.
Das österreichische Außenministerium stuft das Vereinigte Königreich weiterhin als Virusvariantengebiet ein und warnt vor allen touristischen und nicht notwendigen Reisen. Laut Ages stand zuletzt ein Drittel der Neuinfektionen in Österreich in Zusammenhang mit Reisen. Allerdings ist die Ursache von mehr als 30 Prozent der Fälle nicht geklärt – und von den übrigen knapp 70 Prozent gilt bei immer noch einem Drittel „Haushalt“als Infektionsquelle. Wie das Virus in den Haushalt kam, bleibt damit unklar. (maa)