Cyberangriffe auf Journalisten und Politiker
Pegasus hat Hunderte ausspioniert – US-Präsident mit Verbündeten auf hartem Kurs gegen China
Think global, act local. Das gilt auch für Themen wie Cyberspionage und ITSecurity. Wie jüngste Medienrecherchen zeigen, ist hier längst ein internationales Netz aus Softwareherstellern, Hackern und mehr oder weniger integren Regierungen entstanden. Dies zeigt sich unter anderem in der systematischen Überwachung von oppositionellen Politikern, Journalisten und Aktivisten mithilfe der Software Pegasus, welche vom israelischen Unternehmen NSO Group bereitgestellt wird. Nicht nur Einzelpersonen werden von Staaten ausspioniert, die Staaten spionieren auch untereinander und unterstützen eigene Hacker dabei, dem politischen Gegner eins auszuwischen.
Das hatte sich bereits im Disput rund um die russische Hackergruppe REvil gezeigt. US-Präsident Joe Biden wirbt nun um Verbündete im
Kampf gegen Hacker. Mit der EU und der Nato will Biden vor allem eine Allianz gegen Chinas „unverantwortliche böswillige Cyberattacken“schmieden, hieß es am Montag aus dem Weißen Haus. Sanktionen sollen folgen.
Monatelang wurden Konzerne wie Microsoft und US-Forschungseinrichtungen Opfer gezielter Hackangriffe aus China. Die USA wollen jetzt belegen können, dass die Angriffe der Hackergruppe Hafnium mit offiziellen Behörden in Peking abgestimmt waren. Unterstützung kommt unter anderem von der Nato und der EU. „Die USA und Länder weltweit machen die Volksrepublik China verantwortlich für ihr verantwortungsloses, störendes und destabilisierendes Verhalten im Cyberspace, was eine große Gefahr für unsere Wirtschaft und die nationale Sicherheit darstellt”, teilt US-Außenminister Antony Blinken mit. US-Präsident Joe Biden hatte bereits beim letzten Gipfeltreffen in Brüssel Wladimir Putin mit Konsequenzen gedroht, falls Russland nicht entschlossen gegen Hackerangriffe aus dem eigenen Land vorgehen sollte. Gegenüber China will man diese Stärke bei Cyberangriffen nun ebenfalls demonstrieren und schließt deshalb Sanktionen in Richtung Peking nicht aus. Der Schulterschluss mit Verbündeten, EU und Nato, scheint indes fixiert. (aam)