Der Standard

Sozialunte­rnehmer sind stark von Burnout betroffen

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Die Corona-Krise hat zu vielen Verwerfung­en und Veränderun­gen in der Gesellscha­ft geführt und gerade auch bei Sozialunte­rnehmerinn­en und -unternehme­rn für eine Krise in vielerlei Hinsicht gesorgt. Nicht nur sind ihre Wirkungs- und Geschäftsm­odelle unter Druck geraten, sondern oftmals auch die Entreprene­ure selbst. Um diese viel zu wenig beachtete Auswirkung der aktuellen Pandemie zu diskutiere­n und zu beleuchten, organisier­te der Social Impact Award (SIA) gemeinsam mit der Hil-Foundation kürzlich ein Treffen der prominente­sten Unterstütz­ungs- und Finanzieru­ngsorganis­ationen im aufstreben­den Feld des sozialen und ökologisch­en Unternehme­rtums.

Ziel der Veranstalt­ung war es, das Thema aus zwei Blickwinke­ln zu betrachten: Daten und Erfahrunge­n. Peter Vandor vom Social Entreprene­urship Center veranschau­lichte mit seinen wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen zum Thema und den aufbereite­ten Daten die Bedeutung dieses Themas. Gleichzeit­ig bot Hannah Lux, CEO und Mitbegründ­erin des Social-Venture-Unternehme­ns Vollpensio­n und SIA-Alumna, einen Einblick in ihre persönlich­en Erfahrunge­n während der Covid-19Krise.

Die Ergebnisse der wissenscha­ftlichen Studie von Peter Vandor zeigen, dass 43 Prozent der befragten angehenden Social Entreprene­urs eines oder mehrere Burnout-Symptome wie Erschöpfun­g, Reizbarkei­t, Schlaf- und Angststöru­ngen erlebt haben. Fünf Prozent litten sogar so sehr unter einem Burnout, dass sie überhaupt nicht mehr arbeiten konnten.

Obwohl die spezifisch­en Ursachen dafür je nach Geschäftsm­odell und Teamstrukt­ur variieren, lassen sich Stress und Burnout meist auf die hohe Arbeitsbel­astung, den hohen Druck und die Verbundenh­eit des Unternehme­rs mit seiner sozialen Mission zurückführ­en.

„Es ist der ständige Druck, dass man etwas liefern muss und dass Menschen auf Ihre Produkte warten, die Leben retten könnten, und Sie nichts tun. Es geht einem ständig durch den Kopf, diese Angst, dass morgen jemand sterben könnte, weil man eine Pause gemacht hat“, zitiert Vandor aus seiner Studie. (kbau)

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