Wissenschaft, Forschung
Studienbeihilfe und Löcherstopfen
Mit 5,621 Milliarden Euro weist das Wissenschaftsbudget eine nominelle Steigerung um 6,8 Prozent auf. Viel Bewegungsspielraum verschafft diese Veränderung freilich nicht, denn der Großteil der Milliarden dient der Finanzierung der 22 Universitäten in Österreich (inklusive Personalkosten). Deren Budget wurde für die Jahre 2022 bis 2024 um 279 Millionen Euro aufgestockt. Einzige echte Innovation, wenn man das so bezeichnen möchte: Per Oktober 2022 wird eine lang gehegte Forderung erfüllt und die Studienförderung um 22 Millionen Euro aufgestockt.
Löcher der Vergangenheit stopfen lautet das Motto in der Forschung. Nach dem Auslaufen der Sonderdotierung der Nationalstiftung (jährlich hundert Millionen Euro) und des Österreich-Fonds (33 Mio. Euro pro Jahr) will die Regierung die Fördermittel für Spitzenforschung neu aufstellen. Von 2022 bis 2025 sind jährlich 140 Millionen Euro für die Nationalstiftung geplant. Nun ist der Fonds Zukunft Österreich geplant – offensichtlich unter dem Dach der Nationalstiftung mit 140 Mio. Euro jährlich für Spitzenforschung. Eine Novelle zum Nationalstiftungsgesetz wurde im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes eingebracht.
Weitere Budgetposten: hundert Millionen Euro pro Jahr von 2022 bis 2025 für klimarelevante Forschung und in Summe 83,8 Mio. Euro in den Jahren 2022 bis 2025 für Life-Sciences, Medikamentenforschung, Infektionskrankheiten und Penicillinproduktion in Österreich (davon 53,8 Mio. Euro 2022). Im EU-Aufbaufonds sind darüber hinaus für Mikroelektronik 180 Mio. Euro (2022 bis 2025) reserviert. Die Wasserstoffforschung ist bis 2025 insgesamt mit 105 Mio. Euro dotiert. (ung)