Doch eine Frau an Spitze des Deutschen Bundestags
SPD-Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas als Alternative
Es wird doch eine Frau: Nachdem in Deutschland in den letzten Tagen heftigst darüber diskutiert wurde, dass alle politischen Spitzenposten der neuen Legislaturperiode an Männer gehen, hatte die SPD letztlich doch ein Einsehen. Die Fraktionsspitze schlug die 53-jährige Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas für das Amt der Bundestagspräsidentin vor, eines der ranghöchsten im deutschen Staat.
Fraktionschef Rolf Mützenich selbst, er war bisher der Vorschlag der SPD, brachte am Mittwoch schließlich Bas für das Amt ins Spiel. Der Fraktionsvorstand stimmte dem Vorschlag einstimmig zu. Erwartet wird, dass auch die nötige Bestätigung der Fraktion ohne größere Probleme über die Bühne geht. Als stärkster Fraktion im neu gewählten Bundestag steht den Sozialdemokraten der Posten zu. Bas würde dann am kommenden Dienstag bei der konstituierenden Sitzung des Bundestags als Nachfolgerin von Wolfgang Schäuble (CDU) gewählt werden. Protokollarisch wäre sie dann nach dem Bundespräsidenten und noch vor dem Kanzler im zweithöchsten Rang des Staates.
Aus dem linken Flügel
Innerhalb der Fraktion ist Bas dem linken Flügel zuzurechnen. Die Politikerin aus Nordrhein-Westfalen ist seit 2009 im Bundestag. Seit September 2019 ist sie stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und zuständig für Gesundheit, Bildung und Forschung sowie Petitionen. Sie profilierte sich vor allem während der Corona-Krise als besonnene Managerin.
Zuletzt übten in der Diskussion um die Besetzung der höchsten Ämter die Frauen in der SPD Druck aus. Mit Bas soll nun nicht nur eine Frau an der Spitze des Deutschen Bundestages stehen, auch unter den Vizepräsidenten, die jede Fraktion stellt, werden mehrere Frauen sein. Die SPD nominiert Aydan Özoguz. Bei den Grünen bewirbt sich erneut Claudia Roth.