Spanischer Spitzenreiter bei Sturm
Graz/Wien/Linz – Steiermark gegen Baskenland heißt überspitzt formuliert heute (21 Uhr, Servus TV) ein Spiel zur Gruppe B der Europa League. Sturm Graz, das sich 2020 neu dem steirischen Weg verschrieben hat, empfängt mit Real Sociedad aus San Sebastián ein Team, das noch immer vorwiegend aus Basken besteht, obwohl der Klub im Gegensatz zum Lokalrivalen Bilbao schon seit 32 Jahren auch auf Spieler zurückgreift, deren Wiege nicht im Baskenland stand.
San Sebastiaán gastiert als spanischer Tabellenführer und Cupsieger bei den Punktelosen. Der Gewinn der Copa del Rey, der größte Erfolg des Klubs in diesem Jahrhundert, war erst im April ausgerechnet gegen Bilbao fixiert worden. Coach Imanol Alguacil freute sich zuletzt über ein 1:0 über Mallorca, denkt aber wohl auch in Graz schon ans Duell mit Meister Atlético am Sonntag in Madrid. Dass Sturm am selben Tag in Salzburg gastiert, ist eine schöne Pointe, aber wurscht auch.
Europäische Fürsorge
Zu wem Dietmar Kühbauer hält, der drei Jahre lang in San Sebastián wirkte, ist ebenfalls egal, er hat aber ohnehin keinen Kopf für den Auftritt seines Ex-Klubs in Graz. Vor vollem Haus einen vollen Erfolg muss Rapid nämlich heute Abend (21, ORF 1) im Allianz-Stadion gegen Dinamo Zagreb anstreben. Punkten tut für die nach zwei Spieltagen in der Europa League noch punktelosen Wiener not, auch wenn selbst Platz drei in Gruppe H noch Hoffnung aufs europäische Überwintern lässt. Der europäische Fußballverband Uefa geht in seiner Fürsorge so weit, den Drittplatzierten der Europa League ein Hintertürchen via Playoff gegen die Zweitplatzierten aus der Conference League ins Achtelfinale des nagelneuen Bewerbes zu öffnen.
Das ist aber Zukunftsmusik, das Duell mit dem kroatischen Rekordmeister ist schwierige Hütteldorfer Gegenwart. Die „Modri“, mit Ausnahme von 2017 (NK Rijeka) seit 2006 durchgehend Meister, haben zwar neunmal en suite den Sprung in die Champions League verpasst (zuletzt war in der Quali gegen das aktuelle Bewerbswunder Sheriff Tiraspol Schluss), schmückten aber im vergangenen Frühjahr das Viertelfinale der Europa League. Erst gegen den späteren Triumphator Villarreal kam das Aus für die Truppe von Coach Damir Krznar, der in Marin Leovac und Emir Dilaver zwei ehemalige Austrianer als Stützen in der Abwehr hat.
Im Gegensatz zu Rapid ist Dinamo auch der Start in die aktuelle Saison geglückt. Mit sieben Siegen, zwei Remis und einer Niederlage ist der Titelverteidiger in der HNL zwar nur Dritter, nach Verlustpunkten allerdings an der Tabellenspitze. Beim 3:3 im Spitzenspiel gegen Rijeka war Bruno Petkovic mit zwei Treffern maßgeblich an der Wende beteiligt. Umgekehrt war es für Rapid wohl auch psychologisch bedeutend, gegen Austria Klagenfurt am Samstag nicht gewonnen zu haben (2:2), obwohl der Aufsteiger lange in Unterzahl spielen musste.
LASK in Armenien
Nicht unbedingt als österreichischer Erfolgsgarant spielt der LASK heute (18.45, Sky) in Gruppe A der Conference League bei Alashkert in Armenien. Zu schwach waren die Linzer zuletzt, um sich ihres zweiten Sieges im Europacup sicher sein zu können. (APA, red)