Drei Jahre Haft nach Angriff auf Synagoge in Graz
Geständiger Syrer wurde in Anstalt eingewiesen
Graz – Ein 32-Jähriger ist am Donnerstag am Grazer Straflandesgericht wegen eines Angriffs auf die Synagoge zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er soll außerdem den Leiter der Jüdischen Gemeinde mit einem Holzprügel bedroht und weitere Gebäude beschädigt und beschmiert haben. Seine Abneigung richtete sich laut Ankläger nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Homosexuelle und Prostituierte. Der Angeklagte wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.
Der Syrer kam 2013 nach Österreich. „Vom Hass auf Juden, Schwule und Prostituierte getrieben, beschädigte er die Grazer Synagoge, verschiedene Lokale, Gebäude und eine Kirche“, führte der Staatsanwalt aus. Unter anderem wurden auch beim schwul-lesbischen Verein Rosalila Pantherinnen die Schaufenster eingeschlagen.
Als er im vergangenen Jahr Steine gegen die Synagoge warf, kam der Leiter der Jüdischen Gemeinde, Elie Rosen, mit einem Begleiter hinzu. Daraufhin nahm der Angeklagte einen Holzprügel und ging damit auf die Männer los. Der zornige Angreifer verletzte zwar niemanden, beschädigte aber das Fahrzeug. Anschließend flüchtete er, konnte aber gefasst werden. In der Untersuchungshaft griff er mehrmals Justizwachebeamte an.
Bei der Verhandlung wurde er von drei Männern streng bewacht, gab sich aber ganz friedlich und kooperativ. „Ich gebe alles zu, was ich gemacht habe“, beeilte er sich gleich zu Beginn zu versichern. „Ich bereue alles“, betonte er.
Der psychiatrische Sachverständige Manfred Walzl bescheinigte dem Syrer eine „fanatische, paranoide Persönlichkeitsstörung“. Laut seiner Prognose würde der 32-Jährige weiterhin zu Gewalttaten neigen.
Der Schöffensenat befand den Angeklagten für schuldig der schweren Sachbeschädigung, der Nötigung, der teilweise versuchten absichtlichen schweren Körperverletzung und des Widerstands gegen die Staatsgewalt. Die Einweisung erfolgte laut Richterin gemäß dem Gutachten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (APA)