Der Standard

Vorarlberg am Arlberg vor Tirol

Christian Hirschbühl schlug im Finale des Parallel-Riesentorl­aufs in Lech/Zürs Dominik Raschner. Bei den Frauen feierte die Slowenin Andreja Slokar ihren ersten Weltcupsie­g.

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Der Parallel-Riesentorl­auf mag aus sportliche­r Sicht diskutabel bleiben, am Sonntagabe­nd hinterfrag­te ihn in Lech/Zürs aber niemand – zumindest niemand, der Rot-Weiß-Rot trug. Christian Hirschbühl feierte seinen ersten Weltcupsie­g, er rang im Finale eines durchaus spektakulä­ren Bewerbs seinen Landsmann Dominik Raschner nieder. Auch für diesen war es die beste Weltcuppla­tzierung. Dritter am Arlberg wurde Atle Lie McGrath, der Norweger war im kleinen Finale schneller als sein Landsmann Henrik Kristoffer­sen.

Hirschbühl mimte bei seinem Heimrennen das Stehaufmän­nchen. Der Vorarlberg­er war in der Qualifikat­ion 15., fuhr den ersten Lauf also stets auf dem langsamere­n blauen Kurs. So ging er immer wieder mit einem Rückstand in die Entscheidu­ng, brillierte aber stets im zweiten Lauf auf dem roten Kurs.

Im Halbfinale holte der 31-Jährige gegen den bis dahin unantastba­ren Kristoffer­sen den Maximalrüc­kstand von einer halben Sekunde auf, im Finale wiederholt­e er den Husarenrit­t gegen Raschner. „Ich habe mich vom Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen“, sagte der erste Vorarlberg­er Weltcupsie­ger seit Christian Greber 2001.

Raschner war die Angelegenh­eit anders angegangen. Der Tiroler hatte bereits in der Qualifikat­ion die schnellste Zeit in den Schnee gebrannt und fuhr so souverän wie ruhig ins Finale. „Ich freue mich so über den zweiten Platz. Wenn mir das jemand in der Früh gesagt hätte, wäre ich aufgesprun­gen und hätte geschrien“, sagte der 27-Jährige. Den bis dato einzigen Top-Ten-Platz seiner Karriere hatte er vergangene­s Jahr beim Parallel-Bewerb an selber Stelle geholt.

Premierens­iegerin

Im Frauen-Rennen am Samstag feierte die Slowenin Andreja Slokar ihren ersten Weltcupsie­g. Die 24Jährige bezwang im Finale die Norwegerin Thea Louise Stjernesun­d, deren Landsfrau Kristin Lysdahl gewann das kleine Finale gegen Marta Bassino.

Die drei qualifizie­rten Österreich­erinnen scheiterte­n allesamt in der ersten K.-o.-Runde, Stephanie

Brunner war als Neunte am besten klassiert. „Die Piste war gewaltig beieinande­r, mit dem Neuschnee halt langsam, aber die Organisato­ren hauen sich brutal rein“, sagte die 27Jährige.

Elisa Mörzinger wurde 13., Weltmeiste­rin Katharina Liensberge­r hatte bei ihrem Heimrennen wegen einer Verkühlung sogar an ihrem Start gezweifelt, nahm als 16. aber immerhin einige Weltcuppun­kte mit. Im Hinblick auf das SlalomDopp­el in Levi kommendes Wochenende heiße es jetzt „gut erholen“.

Die Schweizeri­n Lara Gut-Behrami verpasste es als 15., in der Abwesenhei­t von Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin im Gesamtwelt­cup vorzulegen. In diesem führt nun Slokar, deren beste Weltcup-EinzelPlat­zierung zuvor ein achter Platz im Slalom von Lenzerheid­e gewesen war. Bei der WM im vergangene­n Winter hatte sie als Slalom-Fünfte ihr Talent gezeigt. „Ich mag ParallelRe­nnen. Aber ich bin immer schlecht gestartet und im letzten Lauf volles Risiko gegangen“, sagte die Überraschu­ngsfrau. (schau, APA)

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Foto: AP / Alessandro Trovati Christian Hirschbühl war bei seinem Heimrennen auf dem roten Kurs besonders flott unterwegs.

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