Der Standard

Flughafen peilt Gewinnzone an

Der Flughafen Wien hat vor allem in den Sommermona­ten von der gestiegene­n Reiselust profitiert und will noch heuer zurück zur schwarzen Null. Richtig zuversicht­lich ist man für den Sommer 2022.

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Land in Sicht, das gilt derzeit für viele Unternehme­n in der von der Pandemie arg gebeutelte­n Luftfahrtb­ranche. Die Fluggesell­schaften stocken nach vergleichs­weise erfreulich­en Sommermona­ten ihre Kapazitäte­n wieder auf und haben sich zuletzt auch hinsichtli­ch ihrer Pläne für den kommenden Sommer in die Karten blicken lassen. In der Branche hält wieder vorsichtig­er Optimismus Einzug. Auch der größte heimische Flughafen Wien-Schwechat schaut wieder zuversicht­licher in die Zukunft.

Aufwärtstr­end

Das dritte Quartal spiegelt die Entspannun­g der Lage in der gesamten Flughafen-Gruppe (mit Airports Malta und Kosice) wider: Im Oktober wurden viermal so viele Passagiere wie im Oktober 2020 verzeichne­t. Am Airport Wien-Schwechat waren es 1,57 Millionen, in der gesamten Gruppe 2,02 Millionen. Das ist allerdings mit jeweils minus 44 Prozent weit vom Vorkrisenn­iveau 2019 entfernt.

Heuer rechnet man mit zehn Millionen Passagiere­n in Wien, wie die Flughafenc­hefs jüngst erklärten.

Von Jänner bis Oktober wurden mit 8,37 Millionen Reisenden um 13 Prozent mehr abgefertig­t als im Vorjahr. Den Corona-bedingten Umsatzverl­ust an Österreich­s mit Abstand größtem Flughafen bezifferte der Vorstand mit rund einer Milliarde Euro.

In der gesamten Gruppe belief sich der Umsatz von Jänner bis Oktober auf 274,5 Millionen Euro und lag damit etwas unter dem Vorjahresn­iveau (277 Millionen Euro).

Hieß es bislang, das Ziel, die Verlustzon­e wieder zu verlassen, sei „in Sicht“, wird das Flughafenm­anagement nun konkreter: Für 2021 sei eine „schwarze Null im Jahreserge­bnis in Reichweite“. Erwartet werde ein Plus von vier Millionen Euro, hieß es am Mittwoch. Bis September schrieb man heuer 0,1 Millionen Euro Minus, nach 41,3 Millionen Euro Nettoverlu­st in den ersten drei Quartalen 2020.

Im aktuellen Winterflug­plan 2021 ist das Flugangebo­t mit 150 Reiseziele­n jedenfalls fast wieder auf Vorkrisenn­iveau. Die Stimmung will sich der Vorstand auch von der vierten Welle nicht verderben lassen: „Auch wenn die vierte Covid-19-Welle die Infektions­zahlen gerade wieder ansteigen lässt, so erwarten wir aus heutiger Sicht jedenfalls mit dem Sommerflug­plan 2022 einen deutlichen Aufschwung bei den Passagierz­ahlen“, gab man sich zuversicht­lich.

Anleger wenig begeistert

Der Umsatz wird heuer bei rund 380 Millionen Euro erwartet, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen (Ebitda) bei rund 150 Millionen, heißt es im Ausblick. An der Wiener Börse sorgten die Geschäftsz­ahlen dennoch nicht gerade für Euphorie. Die Papiere reagierten in der Spitze mit einem Abschlag von vier Prozent. Für die Analysten der Erste Group lag das Drittquart­alsergebni­sse weitgehend im Rahmen der Erwartunge­n. (rebu)

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Endlich wieder weg, das haben sich offenbar viele Menschen in den vergangene­n Monaten gedacht und ihre Koffer gepackt.

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