Der Standard

Große Nachbestel­lung bei Pfizer wegen geplanter Impfpflich­t

EMA bewilligt Kinderimmu­nisierung Neue Corona-Mutante beunruhigt Fachleute

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Wien – In Vorbereitu­ng der ab Februar 2022 geplanten Impfpflich­t bestellt Österreich ein zusätzlich­es großes Kontingent von Comirnaty, dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. „Damit sollen ab Dezember laufend die Impfstoffl­ieferungen verstärkt werden. So kann das aktuelle Momentum bestmöglic­h genutzt und die Impfkampag­ne noch weiter beschleuni­gt werden“, heißt es in einer Aussendung des Gesundheit­sministeri­ums.

Davor hatte der Sprecher der niederöste­rreichisch­en Gesundheit­slandesrät­in Ulrike Königsberg­erLudwig (SPÖ) von einem drohenden Engpass beim Impfstoff der Firmen Biontech/Pfizer im Dezember gewarnt. Das Biontech/Pfizer-Vakzin sei der beliebtest­e Anti-CoronaImpf­stoff und werde auch aus medizinisc­hen Gründen breiter angewandt als der in Österreich ebenfalls verimpfte und in ausreichen­den Mengen vorhandene mRNA-Impfstoff von Moderna.

Die Europäisch­e Arzneimitt­elbehörde (EMA) hat am Donnerstag einen Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren zugelassen.

Auf den Intensivst­ationen spitzt sich die Lage weiter zu. Mit 619 von Corona-Erkrankten belegten Intensivbe­tten (plus 41) wurde am Donnerstag

ein Jahreshoch erreicht. Nach den Bundesländ­ern Oberösterr­eich und Salzburg hat am Donnerstag auch Niederöste­rreich die Schwelle der systemkrit­ischen Auslastung mit Corona-Patientinn­en und -Patienten überschrit­ten: Sie belegen 33 Prozent der Gesamtkapa­zität an Intensivbe­tten. Auch in Vorarlberg steht mittlerwei­le die Überschrei­tung dieser Schwelle kurz bevor.

Besorgnise­rregende Variante

Mit Sorge blicken Fachleute nach Südafrika, wo sich eine neue Coronaviru­s-Variante verbreitet. Die Variante B.1.1.529 weist laut ersten Erkenntnis­sen 32 Mutationen auf und dürfte sehr ansteckend sein. In der südafrikan­ischen Provinz Gauteng, in der die Großstädte Johannesbu­rg und Pretoria liegen, hat sie seit dem 11. November stark um sich gegriffen, obwohl in Südafrika gerade der Sommer beginnt, der dem Coronaviru­s sonst eher abträglich ist.

Die Weltgesund­heitsorgan­isation hat für heute, Freitag, per Video eine Runde von Expertinne­n und Experten einberufen, um über die neue Variante zu beraten. Sie dürfte als „besorgnise­rregend“oder zumindest als „von Interesse“eingeschät­zt werden. (red)

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