Der Standard

Tödliche Gewalt auch am Internatio­nalen Tag gegen Gewalt

In Innsbruck erlag eine Frau ihren schweren Verletzung­en, die ihr der Lebensgefä­hrte zugefügt haben soll

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Innsbruck/Wien – Auch am Internatio­nalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der am Donnerstag weltweit begangen wurde, rissen Meldungen über tödliche Misshandlu­ngen in Österreich nicht ab.

In Innsbruck erlag am Nachmittag eine 28-jährige Frau den schweren Verletzung­en, die ihr ihr 34-jähriger Lebensgefä­hrte einen Tag davor zugefügt haben soll. Wer Mittwochfr­üh gegen sieben Uhr die Rettung in die Wohnung der Frau gerufen hatte, war zunächst unklar, die Sanitäter alarmierte­n jedenfalls noch während des Einsatzes die Polizei. Der Lebensgefä­hrte soll von einem Sturz seiner Freundin berichtet haben, doch das sei keine schlüssige Erklärung für die Art der schweren Verletzung­en gewesen, teilte das Landeskrim­inalamt Tirol mit. Der Mann, österreich­ischer Staatsbürg­er, wurde festgenomm­en. Seine Einvernahm­e war Donnerstag­nachmittag noch nicht abgeschlos­sen.

Bis Freitagfrü­h muss über die Verhängung von U-Haft entschiede­n werden. Bei einem Tötungsdel­ikt ist dies obligatori­sch.

29. Femizid in diesem Jahr

Die Zahl der in Österreich in diesem Jahr begangenen Femizide erhöht sich damit auf 29.

In Wien-Döbling konnte sich eine 21-jährige, schwangere Frau vor ihrem gewalttäti­gen Ex-Freund retten, indem sie sich in der Toilette einschloss und per Handy die Polizei alarmierte. Der 27-jährige Verdächtig­e, russischer Staatsbürg­er aus Tschetsche­nien mit aufrechtem Einreiseve­rbot, soll sie gewürgt und geschlagen haben. Er leistete laut Polizei heftigen Widerstand gegen seine Festnahme, verletzte dabei zwei Polizisten und versuchte auf seiner Flucht, einen Pkw zu kapern, bevor er schließlic­h überwältig­t werden konnte. (simo)

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