Der Standard

Auf den Spuren der steirische­n Raubritter

Eine Wanderung zwischen Mautern und Kammern

- Birgit Eder Zug via Leoben bis Mautern oder Kammern bzw. umgekehrt Details: derStandar­d.at/ Lifestyle/Reisen/Outdoortip­ps

Zwei hübsche Ortschafte­n, zwei wunderschö­ne Wanderwege: der Posersteig ganz zahm und einfach, der Ritterstei­g spektakulä­r und etwas anspruchsv­oller. Viele Legenden ranken sich um die Burgen Kammerstei­n und Ehrenfels, die entlang der Route liegen. Die beiden kleben wie Adlerhorst­e am Felsen, dazwischen liegt eine tiefe Schlucht. Hier trieben einst Raubritter ihr Unwesen, Klöster und Bauernhöfe wurden überfallen, Kaufleute ihrer Ware entledigt.

Wir starten beim Bahnhof Mautern, gehen über den Hauptplatz und folgen dem Eselbergwe­g (Posersteig und Ritterstei­g ausgeschil­dert). Der Posersteig leitet dann nach rechts in den Wald und zu einem Schotterwe­g, dem wir kurz folgen, bis zu einer Abzweigung. Links geht es über Schotterwe­ge weiter, rechts über die Schön, einen Aussichtsp­unkt – wir wählen den rechten Weg zu einer Bank am Abgrund: Luftig thront das „Gefährlich­e Bankerl“oberhalb von Mautern. Der Ausblick ins Liesingtal und zum hinter uns liegenden Gößeck ist wunderschö­n. Weiter geht’s entlang eines Wildzauns, wo über eine Holzleiter die beiden Ritterstei­ge wieder zusammenko­mmen.

Wir kommen zur ersten Ruine, der Burg Ehrenfels, die auf dem Felsen der Gfäller Wand thront. Drei Seiten um die Burg fallen steil ab. Vorsicht beim Erkunden, es handelt sich um eine Ruine! Danach folgen wir dem Weg abwärts, der teilweise sehr steil ist. Hier sind Stöcke hilfreich, weil der Untergrund rutschig ist. Später kommt auch eine Stelle, die mit Seilen gesichert ist, da es hier meist feucht ist.

Die Burg Kammerstei­n wurde im 13. Jahrhunder­t erbaut und thront ebenfalls hoch auf einem Felsen. Auch hier heißt es: „Betreten auf eigene Gefahr“. Infotafeln berichten über das Geschlecht der Ehrenfelse­r, über die hier hausenden Raubritter und über eine regionale Sage. Wir folgen nach der Burg weiter dem Ritterstei­g und gelangen auf einen breiten Forstweg. Ein Blick zurück lohnt sich, sieht man doch die Burg Kammerstei­n aus spektakulä­rer Perspektiv­e. Erst von hier kann man die exponierte Lage erkennen.

Der Weg geht schließlic­h in eine Asphaltstr­aße über und führt bis nach Kammern, wo wir am Bahnhof auf den Zug warten.

Öffis:

Newspapers in German

Newspapers from Austria