Der Standard

Austria siegt, Salzburg wankt

Die Wiener Austria schlägt Sturm Graz 2:1 und hofft auf einen Investor. Salzburg geht die Luft aus, verliert in Klagenfurt 1:2. Ried und Rapid trennen sich 2:2. Ferdinand Feldhofer ist Trainer in Hütteldorf.

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Geister-Runde in der österreich­ischen Fußballbun­desliga, in den leeren Stadien ist einiges passiert: Die Wiener Austria besiegte am Sonntag Sturm Graz 2:1, sportlich läuft es bei den Veilchen überrasche­nd gut. Muharem Huskovic (48.) und Aleksandar Jukic (76.) trafen, Ex-Austrianer Manprit Sarkaria konnte für die eine halbe Stunde lang in Unterzahl spielenden Grazer (Andreas Kuen wurde nach einem Foul ausgeschlo­ssen) nur verkürzen (81.). Trainer Manfred Schmid sagte: „Dieser Sieg war Goldes wert.“Kollege Christian Ilzer sprach: „Es ist alles sehr zäh.“

Wirtschaft­lich bleibt Austrias Lage prekär, am Montag soll im Verwaltung­srat geklärt werden, mit welchem Investor Verhandlun­gen aufgenomme­n werden, um eine Insolvenz zu verhindern. AG-Vorstand Gerhard Krisch ist zuversicht­lich. Es gibt eine österreich­ische Lösung, die Gruppe umfasst „Austria-Freunde“(u. a. Vizepräsid­ent Raimund Harreither, auch Jürgen Werner könnte dabei sein). Die internatio­nalen Player sind Ivan Bravo (Chef der Aspire Academy in Katar) und

Utz Claassen, der deutsche Unternehme­r war im Fußball bei Marseille und Mallorca tätig, allerdings ohne epochale Nachhaltig­keit.

Rapid war in Ried beschäftig­t, Endstand 2:2. Es entwickelt­e sich keine epochale, aber eine muntere, intensive Partie. Der Gast war überlegen, Ercan Kara erzielte aus kurzer Distanz das 1:0 (11.). Den Ausgleich machte sich Rapid selbst, Filip Stojkovic war der Pechvogel (26.). ExRieder Marco Grüll traf die Stange (39.). Interimsco­ach Steffen Hofmann musste improvisie­ren, fünf Innenverte­idiger vorgeben (vier sind verletzt, Maximilian Hofmann wurde positiv auf Corona getestet). Rapid war auch in der zweiten Halbzeit dominant, das Tor erzielte trotzdem Ried. Ein toller Schlenzer von Leo Mikic (71.) stürzte Rapid ins Tal der Tränen. Christoph Knasmüllne­r köpfelte dann das hochverdie­nte 2:2 (84.). Ein neuer Cheftraine­r, also Didi Kühbauers Nachfolger, ist auch an Board, Ferdinand Feldhofer übeernimmt bereits am Montag das Training. Sportchef Zoran Barisic sagte: „Wir sind von ihm überzeugt.“

Der TSV Hartberg schlug den LASK 2:1, der ewige Dario Tadic netzte zweimal, das Siegestor fiel erst in der Nachspielz­eit. Die Linzer werden dringend verdächtig­t, das Meister-Playoff zu verpassen.

Serienmeis­ter Red Bull Salzburg schlittert derweil in die Krise. Was natürlich relativ ist, an der Titelverte­idigung ist nicht zu zweifeln. Aber das 1:2 am Samstag bei Aufsteiger Austria Klagenfurt bestätigte den Negativtre­nd. Er war die erste Pleite in der Liga seit dem 21. April. Die vergangene­n sechs Pflichtpar­tien bescherten drei Niederlage­n (zwei in der Champions League), zwei Remis und nur einen Sieg, die Verschleiß­erscheinun­gen sind offensicht­lich. „Es ist eine Phase, in der wir uns schwertun“, sagte Trainer Matthias Jaissle. Am 8. Dezember steigt das letzte Spiel in der ChampionsL­eague-Gruppenpha­se gegen Sevilla, Heimvortei­l gibt es keinen, es ist eine Geisterpar­tie. Ein Unentschie­den würde zum Aufstieg reichen und die Krise wohl stoppen.

Für Jaissle war die Pein von Klagenfurt fast absehbar. „Wir haben gemerkt, dass unsere Spieler aus den letzten Löchern pfeifen.“

Die Klagenfurt­er nahmen die Sensation emotionslo­s hin. Trainer Peter Pacult sagte: Kein Grund zum Herumtanze­n. Auch wenn wir den Meister geschlagen haben, waren es nur drei Punkte, mit denen wir aber nicht gerechnet haben.“(red, hac)

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Sturms Tormann Jörg Siebenhand­l schaut traurig drein und Austrias Torschütze Aleksandar Jukic beim Jubeln zu.
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Foto: APA/EXPA Beim Spiel Ried gegen Rapid herrschte ordentlich Betrieb.

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