Der Standard

Handball-WM: Österreich­s Frauen haben Ambitionen

- Teamchef Müller positiv auf Corona getestet

Torrevieja – Zwölf Jahre hat Funkstille geherrscht, nun kehren Österreich­s Handballer­innen wieder auf die große Bühne zurück. Von mangelnder Ambition kann vor der heute, Mittwoch, beginnende­n WM in Spanien keine Rede sein, das erklärte Ziel von Petra Blazek und Co ist der Aufstieg in die Hauptrunde. Langzeit-Teamchef Herbert Müller, schon bei Österreich­s bisher letztem Großevent, der WM 2009, im Amt, will aber keinen Druck aufbauen. „In dieser Gruppe kann alles passieren“, sagt der 59-Jährige.

Und dann folgte der Schock: Das Team musste die Reise ohne Müller antreten, er wurde positiv auf Corona getestet. Zudem gibt es mit Co-Trainer Erwin Gierlinger sowie der 19-jährigen Katarina Pandza zwei weitere Verdachtsf­älle, die sich umgehend in freiwillig­e Quarantäne begeben haben. Als Trainer springt vorläufig Müllers Bruder Helfried ein. „Als wir über die positiven Testergebn­isse informiert wurden, sind wir aus allen Wolken gefallen. Seit Wochen haben wir versucht, die sicherste Umgebung für die Mannschaft zu schaffen. Dass es trotz Bubble-Konzept und 100 Prozent Impfquote passiert, ist wirklich bitter“, sagte ÖHB-Generalsek­retär Bernd Rabenseifn­er.

Einst Stammgast

Österreich startet am Donnerstag gegen China (18 Uhr, ORF 1), weitere Gegner sind Gastgeber Spanien und Argentinie­n. Die Top drei jeder der acht Vierergrup­pen qualifizie­ren sich für die Hauptrunde, das scheint machbar zu sein. Die ÖHB-Frauen waren einstiger Dauergast, zwischen 1986 und 2009 für jede WM oder EM qualifizie­rt. Und nun lange zum Zuschauen verdammt. Oder in den Worten von Rückraumsp­ielerin Patricia Kovacs: „90 Prozent der Mannschaft haben keine Ahnung davon, ein Großereign­is zu spielen. Das ist physisch wie mental eine andere Belastung.“Ein Grund, warum Torfrau Blazek an die in der jüngeren Vergangenh­eit oft an den Tag gelegte Geschlosse­nheit appelliert: „Sollten wir ein Spiel verlieren, müssen wir zusammenst­ehen. Was nicht passieren darf, ist, dass das Team in Einzelteil­e zerfällt.“

Die 34-Jährige hat 202 Länderspie­le absolviert. „Es ist meine vierte WM, aber ich bin aufgeregt wie bei der ersten“, sagt die Legionärin des Thüringer HC. Titelverte­idiger sind die Niederländ­erinnen. (APA)

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Foto: Imago Images Torfrau Petra Blazek ist Österreich­s Rückhalt.

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