CHRONOLOGIE
Zehn Jahre lang war Sebastian Kurz in der Bundespolitik, was „die Ehre seines Lebens“gewesen sei, wie er am Donnerstag sagte. Ein Rückblick auf die wichtigsten Stationen: Einstieg in die Politik 2009 wird Sebastian Kurz zum Bundesobmann der Jungen Volkspartei, ein Jahr später kandidiert er für den Wiener Gemeinderat – samt Geilomobil-Auftritt – und zieht erfolgreich ein, allerdings bleibt er nicht lange in der Stadtpolitik. Aufstieg in die Bundespolitik
Quasi „über Nacht“wird Kurz 2011 mit 24 Jahren zum Staatssekretär für Integration. Geholt hat ihn der damalige Außenminister und ÖVP-Obmann Michael Spindelegger. 2013 wird Kurz in einer neuerlichen SPÖÖVP-Koalition zum Außenminister. ÖVP-Obmann und Kanzler
Im Mai 2017 wird Kurz zum neuen ÖVP-Obmann gewählt und löst damit Reinhold Mitterlehner ab – eine Aktion, die, wie man heute weiß, von langer Hand und bis ins kleinste Detail geplant war. Er ruft Neuwahlen aus, bei diesen bringt er die ÖVP unter dem Listennamen „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei (ÖVP)“auf 31,5 Prozent und Platz eins. Die Koalition mit der FPÖ steht im Dezember, Kurz ist mit 31 Jahren der weltweit jüngste Regierungschef. ÖVP-FPÖ-Regierung Am
18. Dezember wird Türkis-Blau angelobt – nicht einmal eineinhalb Jahre später ist diese Koalition Geschichte. Zunächst gibt es immer wieder Skandale um die Nähe der FPÖ zum Rechtsextremismus – 2018 wird „Schweigekanzler“, wegen Kurz’ Nichtreaktionen darauf, Wort des Jahres. 2019 kommt es dann zum Ibiza-Skandal: Nachdem am 18. Mai zunächst Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aus der Regierung zurücktritt, tun dies zwei Tage später alle FPÖ-Minister. Kurz stellt eine Übergangsregierung zusammen, scheitert aber am
27. Mai am Misstrauensvotum im Nationalrat. Einen Tag später wird er des Amtes enthoben. ÖVP-Grünen-Regierung Die
ÖVP ernennt Kurz einen Tag nach der Amtsenthebung zum Spitzenkandidaten für die Neuwahlen am 29. September 2019 und erreicht 37,5 Prozent. Am
9. Jänner 2020 wird Kurz zum zweiten Mal als Kanzler angelobt, die Grünen sind Koalitionspartner – bis heute. Rückzug auf Raten Nachdem zunächst bekannt wird, dass gegen Kurz wegen Falschaussage, später auch wegen Untreue und Bestechlichkeit ermittelt wird, tritt er am 9. Oktober als Kanzler zurück und wechselt als ÖVP-Klubobmann ins Parlament. Am 2. Dezember erklärt er den Rückzug aus der Politik.