Gerhard Karner
Künftiger Innenminister
Gerhard Karner verkörpert die niederösterreichische Volkspartei: Seine Karriere in der Politik begann er dort 1996 als Pressereferent der Landespartei. Später wechselte er mit dem Niederösterreicher Ernst Strasser als dessen Sprecher ins Innenministerium. Dort wurde das wichtige Haus auf Geheiß aus St. Pölten von Rot in Tiefschwarz umgefärbt.
Den bisherigen Höhepunkt seiner politischen Laufbahn erlebte Karner von 2003 bis 2015: Da war er Landesgeschäftsführer der Volkspartei in St. Pölten. Und unter dem damaligen Landeshauptmann Erwin Pröll bedeutete das: Er war für die grobe Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner zuständig. Es war die Zeit vor dem „Miteinander“-Dogma der nunmehrigen Landeschefin Johanna Mikl-Leitner, als der Parteimanager noch in politische Schlammschlachten geschickt wurde. Karner steht für diesen Stil wie kein anderer.
Seit seinem Abtritt als Landesgeschäftsführer 2015 hat er freilich zwei ganz andere Rollen: Erstens ist er Bürgermeister in Texingtal. Aus der dortigen Teilgemeinde Texing stammte ein historisches Regierungsmitglied: Der austrofaschistische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß wurde in der (damals eigenständigen) Teilgemeinde Texing geboren, heute ist ihm in seinem Geburtshaus ein Museum gewidmet. Karners zweite Rolle ist die des Zweiten Landtagspräsidenten, er soll für Ordnung in den Sitzungen des Landesparlaments sorgen. Der Job im Landtagspräsidium ist meist die letzte Station einer landespolitischen Karriere – nun wechselt der 54-Jährige doch wieder ins Innenministerium. (sefe)