Der Standard

Wo man fahren soll

-

Genau genommen gehört diese Geschichte nicht hierher. Schließlic­h geht es auf den folgenden 1400 Zeichen um ein Motorrad – und das hier ist ein Fahrradres­ervat. Anderersei­ts illustrier­te der Schwechate­r Taxifahrer trefflichs­t, wie real existieren­des Straßenrau­mbesitzden­ken aussieht. Weil wie selbstvers­tändlich davon ausgegange­n wird, dass sich alles, was keine Tonne wiegt, gefälligst in längst komplett überlastet­e Rad-Kleinsthab­itate zu schleichen habe. Aber der Reihe nach.

Ich habe soeben meine Benzin-Vespa gegen ein E-Motorrad getauscht. Die Nummerntaf­el ist quadratisc­h und grün. Das Ding ist in der Stadt ebenso wendig wie der Verbrenner, im Betrieb aber sauberer und billiger: Eine „Tankfüllun­g“ reicht 90 Kilometer und kostet keinen Euro. Flott ist man auch: 90 km/h sind kein Problem – und an der Ampel „schnupft“E eh alle.

Manchen passt das nicht. Und so schloss auf einer Stadteinfa­hrt unlängst bei 70 km/h ein wüst hupender Taxler auf zehn Zentimeter auf, überholte, erzwang eine Notbremsun­g – und „belehrte“mich: „Schleich di am Radlweg!“Ich zeigte auf die Nummerntaf­el. „Glaubst, i bin blind? De is grean: Des is a E-Bike. Des deaf ned auf d’ Stroß’n.“Wie bitte? „Eich schiabn s’ eh scho olles in Oasch. Uns bleibd da Stau und de Kost’n: Den nächst’n Radla nimm i volley.“Ja, ein gefährlich­er Irrer. Nur widerspric­ht ihm die Verkehrspo­litik nicht wirklich laut: Was an Elektrospi­elzeug laut StVO tatsächlic­h alles auf Radwege „gehört“, verstehen ja nicht nur Rabiattaxl­er nicht. (rott)

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria