Finanzieller Neustart für Josefstadt-Theater
Bund und Stadt beschließen Finanzhilfe von 5,5 Millionen
Wien – Im Juni dieses Jahres wurde im Theater in der Josefstadt ein stattliches Budgetloch bekannt, das nach einem Prüfbericht Anfang November bei 2,3 Millionen Euro liegt. Um sein teilweise nicht festangestelltes Ensemble zu beschäftigen, hatte das Theater im Corona-Frühjahr rege weitergeprobt und nicht die Möglichkeit der Kurzarbeit genützt, so die Erklärung.
Nun wird diese finanzielle Hilfsmaßnahme aber doch notwendig, wenn auch auf einem Umweg: Bund und Stadt haben sich zu einer einmaligen Finanzierungshilfe inder Höhe von 5,5 Millionen Euro entschlossen. Ein bereits bestanden habendes Bilanzminus von 3,2 Millionen Euro wird dabei mit abgedeckt.
Aufgrund seines hohen Eigen deckungsg rads von 40 Prozent ist das Privattheater von Eintrittsgeldern abhängig, die derzeit nicht lukriert werden können. Diese strukturelle Lage des Hauses war wohl auch mit ein Grund für die rasche Entscheidung von Kultur staatssekretär in Andrea Mayer (Grüne) und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) zu dieser in zwei Tranchen erfolgenden Einmalzahlung. Ein entsprechender Antrag wird den Gremien des Wiener Gemeinderats vorgelegt. Er soll einen finanziellen Neustart des Theaters ermöglichen.
Das Theater inder Josefstadtv er pflichtet sich im Gegenzug zu Prüfungen von Einsparungs-un dU mstrukturierungs möglichkeiten. Bereits für die Spielzeiten 2022/23 und 2023/24 könnten, so die Geschäftsführung des Hauses, durch die vielen vorgeprobten Produktionen zumindest zwei Millionen Euro eingespart werden.