Schüler schalten Licht auf Grazer Kunsthaus ein
Beleuchtete Medienfassade erhält neues Konzept
Die Medienfassade Big Pixel (Bix) des Grazer Kunsthauses zählt zu den ultimativen „Hinguckern“in der Innenstadt.
Der 900 Quadratmeter große geschwungene Bildschirm verleiht dem Kunsthaus ein fast überirdisches Aussehen. Nachts, wenn das Museum geschlossen ist, werden Inhalte auf dem Monitor an der Fassade gezeigt – aufgrund der geringen Auflösung meist Schriftzüge.
Die Medienfassade sei somit ein Forschungstool für Künstlerinnen, aber auch für das Museum selbst von großer Bedeutung, sagt Bix-Koordinatorin Michaela Humpel. Sie beschreibt die Fassade als „Kommunikationsmedium“, das mit dem Grazer Nachtleben in Kontakt tritt. Die Öffnungszeiten des Kunsthauses könnten so in die Nacht hinein erweitert werden, da Inhalte gespielt werden, ohne dass das Haus für Ausstellungen geöffnet sei. Jedoch sei es nicht als Werbetool zu verstehen. „Davon wollten wir bewusst weggehen“, erklärt Humpel.
Stattdessen sei es ein künstlerisches Medium, doch nicht nur Künstlerinnen können die Medienfassade bespielen. In diesem Herbst werden darauf von Schülerinnen und Schülern gestaltete Botschaften aufleuchten. Schon zum zweiten Mal wird damit ein Jahrgang der HTBLVA Ortwein Kooperationspartner des Kunsthauses. Schülerinnen und Schüler werden dabei eingeladen, sich neue Ideen und Konzepte für den großflächigen Bildschirm der „Needle“auszudenken.
Mithilfe von Gastvorträgen von Künstlerinnen und Künstlern, die schon mit der Fassade gearbeitet haben, wird die Bedeutung des großflächigen Bildschirms für die Stadt herausgearbeitet. Neo Klinger (18) hat mit seiner Klasse bereits einige Konzepte erarbeitet: „Wir haben innerhalb der Klasse schon diskutiert, was wir machen wollen, und sind uns einig, dass wir die Fassade interaktiv gestalten möchten“, erzählt er. „Wir möchten mit unserer Bespielung der Fassade gerne auf den Klimawandel aufmerksam machen.“Auch ein Videospiel auf der Oberfläche ist für sie denkbar, das sei jedoch „aufgrund der niedrigen Auflösung schwierig“.
Die Schülerinnen und Schüler seien jedenfalls begeistert, diese Chance zu bekommen. „Wir sind stolz, dass wir auf so einer prominenten Oberfläche arbeiten dürfen“, sagt Klinger. „So arbeiten wir nicht nur für die Schublade, sondern werden dazu angeleitet, größer zu denken.“
Vor den Osterferien präsentierten die Schüler ihre Ideen für die Kunsthausfassade einer Jury. Das Ergebnis wird von 29. August bis 22. September zu sehen sein.