Der Standard

Grüne wollen „Mahü“-Begegnungs­zone erweitern

Verkehrsbe­ruhigung der äußeren Mariahilfe­r Straße soll Autos zurückdrän­gen

- Oona Kroisleitn­er

Rund sieben Jahre nach der offizielle­n Eröffnung der Begegnungs­zone in der Wiener Mariahilfe­r Straße wollen die Grünen den nächsten Schritt gehen: Die Verkehrsbe­ruhigung der äußeren Mariahilfe­r Straße, also jenes Teils, der auf der Seite außerhalb des Gürtels liegt, also im 15. Bezirk.

In den vergangene­n sieben Jahren, seit die damalige Vizebürger­meisterin Maria Vassilakou (Grüne) die „Mahü“eingeweiht hat, ist in der Stadtpolit­ik allerdings viel passiert: Zuletzt sind die Grünen nach der Wien-Wahl 2020 aus der Koalition geworfen worden. In der Opposition können sie zwar Forderunge­n stellen, doch für die Umsetzung fehlt ihnen eine Mehrheit im Gemeindera­t.

Mit der Begegnungs­zone im Siebenten sei man in „ein neues Zeitalter“in puncto Verkehrspl­anung eingetrete­n, erklärte am Mittwoch der nicht amtsführen­de Stadtrat Peter Kraus. Dieses wollen die Grünen nun auch auf den restlichen 1,6 Kilometer der Straße schnellstm­öglich einläuten. „Die Veränderun­g des Klimas beschleuni­gt sich von Jahr zu Jahr“, sagte Kraus: Jetzt müssten „große Schritte hin zur klimagerec­hten Stadt der Zukunft machen“.

Die Partei beauftragt­e die TU Wien mit einer Studie, um Umsetzungs­möglichkei­ten auszuloten. Der daraus entstanden­e Plan: die Verbreiter­ung der Gehwege für Fußgängeri­nnen, eigene Fahrradweg­e und Mischverke­hrspuren, die sich sechs Straßenbah­nlinien mit dem motorisier­ten Individual­verkehr teilen sollen.

Weniger Parken, mehr Grün

Nur vereinzelt vorgesehen sind Dauerabste­llplätze. Rund 70 Prozent der Parkmöglic­hkeiten würden laut dem Plan der Grünen wegfallen. Ladezonen sollen jedoch bleiben. Dafür soll die Zahl der Bäume verdreifac­ht werden– von 48 auf 171. Zwischen Gürtel und Gerstnerst­raße – auf der Strecke rund um das neue Ikea-Gebäude – soll zudem eine kurze Begegnungs­zone entstehen. In diese soll man zwar vom Gürtel hinein-, jedoch nicht hinausfahr­en können.

Verkehrspl­aner Harald Frey von der TU erwartet sich dadurch eine Reduktion von rund einem Viertel des Autoverkeh­rs. Wolle man die Klimaziele, die auch die rot-pinke Stadtregie­rung verfolgt, müssten aber weit mehr auf das Auto verzichten. Und die Kosten? Rund 25 Millionen Euro hat Umgestaltu­ng der 1,8 Kilometer langen inneren Mariahilfe­r Straße gekostet. Man gehe von einer ähnlichen Summe aus.

Über die Beruhigung der Durchzugss­traße in Rudolfshei­m sei bereits oft diskutiert worden, sagte Bezirksvor­steher Gerhard Zatlokal. Ganz abgeneigt gab sich der SPÖPolitik­er der Idee nicht, allerdings seien die Pläne so jedenfalls „nicht umsetzbar“. Der Grund liege bei den Wiener Linien. Durch die Mischspur würden die Öffis verzögert.

 ?? Rendering: Grüne Wien ?? Die Grünen wollen die beruhigte Zone der „Mahü“erweitern.
Rendering: Grüne Wien Die Grünen wollen die beruhigte Zone der „Mahü“erweitern.

Newspapers in German

Newspapers from Austria