Olympische Hoffnung zu Grabe getragen
Ukraine trauert um gefallenen Athleten
Kiew/Zürich – Die ukrainische Empörung über Chefolympier Thomas Bach, der Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus eine Tür zu den Sommerspielen 2024 in Paris öffnen will, hat eine Symbolfigur. Am Dienstag wurde in Letytschiw in der Westukraine Wolodymyr Androschtschuk zu Grabe getragen. Der Zehnkämpfer, eine große sportliche Hoffnung des Landes, wurde im Kampf gegen den russischen Aggressor bei Bachmut getötet. Er wurde 22 Jahre alt. Schnell ging die Nachricht mit dem Zusatz durch die sozialen Medien, dass Androschtschuk jedenfalls nicht an den Spielen in Paris teilnehmen werde.
Seinen Tod nahm die ukrainische Tennisspielerin Elina Switolina zum Anlass für heftige Kritik am Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und seinem Präsidenten Bach. Die Olympischen Spiele seien die größte Plattform für Inklusion und Vielfalt im Sport. „In diesem Sinne müssen wir daran festhalten, russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportlern eine Teilnahme zu verbieten“, sagte die 28-Jährige, die im Vorjahr in Tokio die Bronzemedaille im Einzel gewann. Androschtschuk werde „nie sein Potenzial oder seine Träume bei den Spielen erfüllen können“. Schon droht die Ukraine mit dem Boykott der Spiele.
Zuspruch erhielt Bach dagegen seitens der Uno. Die Zulassung sogenannter neutraler Athleten sei wünschenswert, um „die Diskriminierung von Sportlerinnen und Sportler auf Basis ihrer Nationalität auszuschließen“. Kein Athlet dürfe „gezwungen sein, sich auf eine Seite des Konflikts zu stellen“. (red)