Der Standard

Kritik und Lob für Waldhäusl in FPÖ

Elternvere­in sieht „völkische Klassifizi­erung“, Demo für Vielfalt am Montag

- Kommentar Seite 20

Wien – Die rassistisc­he Aussage des niederöste­rreichisch­en Landesrats Gottfried Waldhäusl (FPÖ) gegen Wiener Kinder und Jugendlich­e mit Migrations­hintergrun­d, wonach Wien ohne sie so wäre, „wie es war“, hat auch in seiner Partei für Reaktionen gesorgt. Die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek meinte in der Tageszeitu­ng Die Presse, Waldhäusl sei „irgendwo in seinem Denkmuster verunfallt oder vielleicht falsch abgebogen“.

FPÖ-Generalsek­retär Michael Schnedlitz hingegen gab dem Wien-Befund des Waidhofner­s Waldhäusl auf Ö3 „vollkommen recht“. Der Tamsweger Schnedlitz glaubt zudem, man könne sich in Wien „nicht mehr in der Nacht auf die Straßen trauen“. Dorthin, nämlich auf die Straße, wollen in Wien am Montagaben­d Demonstrie­rende gehen, um sich mit den von Waldhäusl ursprüngli­ch im Puls-4-Studio beleidigte­n Schülerinn­en und Schülern eines Wiener Gymnasiums solidarisc­h zu zeigen. Die Schule war nach Waldhäusls Sager Ziel einer Aktion Rechtsextr­emer geworden. Zur „Solidaritä­tskundgebu­ng für Vielfalt und Zusammenha­lt“auf dem Reumannpla­tz rufen SPÖ, Grüne, Neos, KPÖ, Linke und die Bierpartei auf.

Der Elternvere­in des Gymnasiums veröffentl­ichte ein Statement, in dem er Waldhäusl „absolut untragbar“nennt und darauf hinweist, dass Waldhäusl „sich sein Erwerbsleb­en lang üppigst auch von den Steuern der Eltern dieser Kinder bezahlen“ließ, und „jene Kinder, die er eben erst brüskiert hat, ihm auch noch seine Pension mitfinanzi­eren“. Sie würden „niemals vergessen, wohin in unserer nahen Vergangenh­eit die ‚völkische‘ Klassifizi­erung von Menschen und die rechtsextr­eme Gewalt auf der Straße geführt“hätten. (cms)

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