Der Standard

Skistar Kilde zweifelt an Rückkehr als Sieger

In Wengen erlittene Wadenverle­tzung erfordert lange Pause des Norwegers

- Lukas Zahrer

Aleksander Aamodt Kilde äußerte nach seiner schweren Verletzung, die er sich am 13. Jänner in der Abfahrt zu Wengen zugezogen hatte, Zweifel über seine Rückkehr in den Skiweltcup. „Ich habe Hoffnung und möchte zurückkomm­en zu dem, was ich liebe“, sagte der Norweger am Donnerstag in einer Onlinepres­sekonferen­z. Er stelle sich aber die Frage, ob er wieder so rennfahren könne, wie er wolle. „Werde ich wieder Rennen gewinnen können?“

Die Prognose sei „okay“, sagte Kilde. „Aber der Fokus liegt zuerst darauf, wieder auf die Beine zu kommen, wieder gehen zu können.“Der 31-Jährige hat schwierige Wochen hinter sich, nachdem er sich beim Sturz in der Zielkurve der Lauberhorn­strecke eine Schulterve­rletzung und eine tiefe Schnittwun­de in der Wade zugezogen hatte. Das Bein kann er inzwischen wieder leicht belasten, doch beim Sturz durchtrenn­te Nerven bereiten starke Schmerzen. Kilde braucht einen Rollstuhl, den er wegen seiner Schulterve­rletzung nicht selbst bedienen kann. Die Familie hilft im Alltag, die Reha absolviert er in Innsbruck. „Es braucht Zeit. Die habe ich auch.“

Anfang der Woche hatte Kilde auf Instagram schockiere­nde Fotos seiner Wade geteilt, die eine tiefe Fleischwun­de zeigten. Damit wollte er die anfänglich­e Kommunikat­ion über das Ausmaß seiner Verletzung­en richtigste­llen. „Es hat ja simpel geklungen, eine ausgekugel­te Schulter und eine Wunde an der Wade. Ich wollte zeigen, dass es ernster ist, damit jeder versteht, worum es geht.“

Für Kilde liegen die Gründe für die vielen Verletzung­en im Skizirkus im Rahmenprog­ramm. „Überall haben wir auch abends Verpflicht­ungen. Das bedeutet Stress für die Athleten, speziell für die Top Ten. Wir müssen uns den Rennkalend­er anschauen, und wir Athleten müssen gehört werden.“

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Foto: EPA Aleksander Aamodt Kilde sitzt derzeit im Rollstuhl.

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