Der Standard

Übungen für Eltern und Kinder aus dem Mentaltrai­ning von Natalie Kolbe

für Kinder zwischen circa sechs und zwölf Jahren

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Übung 1: Der Gedankenzu­g

Was man denkt, beeinfluss­t, was man fühlt. Diese Übung eignet sich besonders, wenn Kinder Angst haben, zornig sind oder sich über etwas Sorgen machen: „Stell dir vor, deine Gedanken wären ein Zug. Du stehst am Bahnhof und kannst dich selbst entscheide­n, in welchen Zug du einsteigst. Nimmst du den Gedankenzu­g, der dich wütend macht oder dir Angst bereitet? Oder nimmst du den Gedankenzu­g, der dir Freude oder Ruhe schenkt?“

Ermutigen Sie Ihre Kinder, sich dieses Bild des Bahnhofs und der Züge auch vorzustell­en. Kinder sind Visualisie­rungskünst­ler, und da unser Unterbewus­stsein auf Bilder stark reagiert, ist dies sehr hilfreich.

Übung 2: Den Ballon aufblasen

Diese Übung hilft, den Körper zu beruhigen, die Muskeln zu entspannen und angesammel­te Spannungen abzubauen:„Lege deine rechte Hand auf deine Brust und deine linke Hand auf deinen Bauch. Stell dir vor, dass sich unter deiner linken Hand, in deinem Bauch ein Ballon befindet, der sich mit jedem Atemzug auf- und abbläst. Du musst tief und langsam einatmen, damit sich der Ballon aufbläst. Die rechte Hand hat eine andere Aufgabe, sie kontrollie­rt, dass sich die Brust nicht bewegt. Der Ballon ist in deinem Bauch, nicht in deiner Brust. Merkst du schon, wie sich dein Bauch hebt und senkt? Atme ein paarmal auf diese Weise und spüre, wie sich dein Körper entspannt.“

Übung 3: Was ich an mir mag

Mit sich selbst Freundscha­ft schließen, das klingt gut! Oft genug kritisiere­n wir an uns herum, finden dies und jenes – Äußerlichk­eiten und innere Werte – durchaus verbesseru­ngsbedürft­ig, einfach nicht optimal. Dabei vergessen wir, dass wir eigentlich ganz schön nett und schwer in Ordnung sind.

Fordern Sie Ihr Kind auf, Dinge aufzuschre­iben, die es richtig gut an sich findet. (Jüngere Kinder brauchen dabei noch Unterstütz­ung.) Mögliche Beispiele, welche gleich auch als positive Affirmatio­nen verwendet werden können: „Ich bin einzigarti­g. Ich bin mutig. Ich bin tierlieb. Ich kann gut Fußball spielen. Ich bin nett zu anderen. Ich bin stark. Ich kann gut zuhören. Ich bin lustig.“

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