UKRAINE-TICKER
■ Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell ist zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Er wolle die „unerschütterliche Unterstützung“der Europäischen Union für die Ukraine unterstreichen, während der Krieg in sein drittes Jahr gehe, erklärt Borrell auf X. Er werde mit den ukrainischen Freunden über die EU-Hilfen beraten – auf militärischer und finanzieller Seite sowie auf dem Weg der Reformen. Die EU hatte sich am vergangenen Donnerstag nach wochenlanger Blockade durch Ungarns rechtsnationale Regierung auf neue Wirtschaftshilfen für die Ukraine in Höhe von 50 Milliarden Euro geeinigt.
■ Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Hotel im ukrainischen Gebiet Charkiw ist nach offiziellen Angaben ein zwei Monate altes Baby ums Leben gekommen. „Drei Frauen, 21, 28 und 39 Jahre alt, wurden mit Explosions- und Splitterverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, darunter auch die Mutter des getöteten Kindes“, schrieb der Militärgouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, am Dienstag auf Telegram. Das dreistöckige Gebäude in der Siedlung Solotschiw ist durch den Treffer eingestürzt. Synjehubow sprach von einem „weiteren Terroranschlag gegen Zivilisten“. Auch 20 andere Ortschaften seien beschossen worden.
■ Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums sieben ukrainische Drohnen über der russischen Grenzregion Belgorod abgefangen. Keine Drohne habe ihr Ziel erreicht, hieß es am Dienstag. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, erklärte zudem auf Telegram, es gebe keine Verletzten oder Toten. Jedoch hätten herabfallende Trümmer der Drohnen vier Häuser in der Stadt Gubkin beschädigt. Belgorod und andere Regionen an der Grenze zur Ukraine werden immer wieder vom ukrainischen Militär beschossen. Die Angriffe gelten vor allem der russischen Armeeund Verkehrsinfrastruktur.
■ In dem von russischen Truppen besetzten AKW Saporischschja in der Ukraine haben sich rund 100 ukrainische Mitarbeiter geweigert, Verträge mit dem russischen Atomkonzern Rosatom zu unterzeichnen. Nach Angaben des Generaldirektors der Internationalen Atomenergieorganisation, Rafael Grossi, wird ihnen deshalb jetzt der Zugang zu dem Atomkraftwerk verwehrt. Grossi sagte im französischen Radiosender RF1, dass er bei seinem Besuch am Mittwoch die Auswirkungen auf den Betrieb prüfen werde. Dort sind die sechs Reaktoren derzeit abgeschaltet, die Brennstäbe müssen aber weiter gekühlt werden.