Die Angst vor dem Schuss in den Ofen
Österreichs Biathlon kann bei der WM in Nove Mesto nur überraschen – Lisa Hauser erkrankt
Mit der Mixed-Staffel über viermal sechs Kilometer hebt heute, Mittwoch (17.20, ORF 1), in Nove Mesto, Tschechien, eine WM an, die für Österreichs bewaffneten Langlauf recht wenig erwarten, aber ziemlich viel befürchten lässt. Im zu zwei Dritteln abgefrühstückten Weltcup steht nach insgesamt 40 Bewerben für Frauen und Männer genau ein Podestplatz zu Buche.
Vor drei Wochen kam die Single-Mixed-Staffel aus
Lisa Hauser und Simon Eder in Antholz auf Rang drei. Umso härter trifft es das Team des österreichischen Skiverbandes, dass Hauser wegen einer Verkühlung aktuell nicht zur Verfügung steht. Mit der Tirolerin, 2021 Weltmeisterin im Massenstart, hatte die Mixed-Staffel 2023 bei der WM in Oberhof immerhin Rang vier belegt.
Hauser hofft, bis zum Sprint über 7,5 Kilometer am Freitag halbwegs fit zu werden. Die Single-MixedStaffel – Hauser hätte die Silbermedaille zu verteidigen, die in Oberhof zusammen mit David Komatz gelang – steht nächste Woche Donnerstag auf dem Speisezettel.
Trotz der schlechten Vorzeichen übte sich Österreichs Männerchefcoach Vegard Bitnes in Optimismus. Der Norweger setzt nicht nur auf die Mixed-Bewerbe. „Auch in der Staffel und im Einzel, wo wir unsere starke Schießform ausspielen wollen, ist sicher eine gute Platzierung möglich.“
Auf Rekordjagd
Um die Medaillen laufen und schießen andere, bei den Männern vor allem Bitnes’ Landleute. Nach starkem Saisonbeginn der Deutschen haben die Norweger mittlerweile im Weltcup wieder alles fest im Griff. In der Gesamtwertung liegen, angeführt von Titelverteidiger
Johannes Thingnes Bö, sechs Norweger voran. Der jüngere der BöBrüder hält bei 17 Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und könnte in Nove Mesto Rekordler Ole Einar Björndalen überflügeln, der 20 Titel holte. An Einzelsiegen steht es 11:7 für Björndalen. Allerdings ist Bö aktuell nicht der Seriensieger, der er in der Vorsaison mit 16 Weltcuperfolgen aus 25 Einzelbewerben war.
Bei den Frauen ist das Bild bunter, auch wenn die Französinnen im Weltcup mit bisher acht Einzelsiegen dominieren. Die Gesamtwertung führt allerdings die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold an, zudem gab es auch Weltcupsiege für Italien und die Schweiz. (red)