Vier Männer starker Worte
Michael Maertens, Petra Morzè und Sina singen und lesen in „Glik und Zores“
Wien – „Heute fand ich alte Tränen. Ach, sie galten nur der Reue. Ich wein’ dir ein paar neue. Ich hab dir schon so lange keine verehrt, dir ganz allein, du bist sie wert.“Georg Kreisler war nicht nur Dichter, sondern als Sänger und Komponist auch ein Musikenthusiast. Lieder wie Alte Tränen oder Tauben vergiften zählen zu seinen unvergessenen Werken.
Die Veranstaltung „Glik und Zores“(2. März, 19.30 Uhr) richtet den Fokus auf sein Lebenswerk. Daneben stehen drei weitere, nicht minder begabte Männer im Vordergrund: der „erfolgreichste Satiriker des 20. Jahrhunderts“Ephraim Kishon sowie die beiden Schriftsteller Erich Fried und Anton Kuh. Béla KoMit rény, der Gestalter des Abendprogramms, rückt zudem die Musikerin Amy Winehouse in den Fokus. Mit Songs wie Back to Black, Rehab oder Valerie ging die britische Sängerin in die Annalen der Musikindustrie ein.
Unsagbares sagbar machen
Das Liebesgedicht Was es ist steht für das sprachlich ausgefeilte Schaffen Frieds. Auch seine politische Lyrik wirkt bis heute nach. Der Journalist Anton Kuh gilt als wichtiger Vertreter der Wiener Kaffeehausliteratur und setzte sich in seinen Beiträgen gegen nationalsozialistisches Gedankengut ein. Verbunden sind alle der vorgestellten Herren neben ihrem jüdischen Erbe auch durch ihr Talent, das Unsagbare auf künstlerische Art nah- und begreifbar zu machen.
„Glik und Zores“wartet sowohl mit gesanglichen Darbietungen als auch Lesungen auf. Vorgetragen werden diese von drei Personen, die es bereits gewohnt sind, überzeugend und leidenschaftlich vor Publikum zu performen: Sängerin Sina sowie die Darstellenden Michael Maertens und Petra Morzè. Maertens ist Burgtheater-Ensemblemitglied, spielte zuletzt in Salzburg den Jedermann und ist durch Rollen in Filmen wie Bibi & Tina oder Fack ju Göhte auch jüngeren Zusehenden bekannt. Burgtheater-Kollegin Morzè spielte u. a. in TV-Serien wie Tatort oder zuletzt im Kinofilm Serviam.