Thailändische Bank will 742 Millionen von Signa Prime
Neben Schweizer, österreichischen und deutschen Instituten hat auch die älteste thailändische Bank Forderungen angemeldet
Nicht nur die Vorarlberger Hypo, die zu rund 67 Prozent dem Land und zu circa 23 Prozent der deutschen Landesbank Baden-Württemberg und der Landeskreditbank Baden-Württemberg – Förderbank gehört, hat der Signa bekanntermaßen Geld geborgt. Auf den Gläubigerlisten der Immo-Gesellschaften stehen jede Menge Kreditinstitute, in- wie ausländische.
Besonders hoch sind die Forderungsanmeldungen bei der Signa Prime, unter deren Dach die Vorzeigeimmobilien der von René Benko gegründeten Gruppe zu finden sind. Insgesamt geht es bei ihr wie berichtet um rund 6,3 Milliarden Euro, von denen Sanierungsverwalter Norbert Abel knapp 2,6 Milliarden anerkannt hat. Der Bogen der ausländischen Institute spannt sich, um nur ein paar zu nennen, von der Graubündner Kantonalbank (sie hat auf Basis einer Garantie etwas mehr als drei Millionen Euro angemeldet) über die Zürcher Bank Julius Bär und jede Menge deutscher Geldhäuser bis hin zu einem Institut in Bangkok.
RBI mit 435 Millionen
Die Privatbank Julius Bär hat bei der Signa Prime besicherte Forderungen von 160 Millionen Euro angemeldet, sie steckt bei den SignaGesellschaften besonders tief drin: Die Bank schrieb umgerechnet rund 630 Millionen Euro an Darlehen für die Signa-Gruppe ab, ihr Chef und ein Verwaltungsratsmitglied traten zurück. Noch höher ist das Engagement der Bangkok Bank Public Company Ltd. in Thailand, wo beispielsweise beim Lamarr-Projekt Signa-Partner daheim sind.
Sie hat (ebenfalls besicherte) Forderungen von mehr als 742 Millionen Euro angemeldet, bis auf neun Millionen Euro hat der Sanierungsverwalter Abel auch alles anerkannt.
Bei den Österreichs Banken liegt die Raiffeisenbank International (RBI) voran, die 435 Millionen Euro aus einer Garantie will und von denen laut Anmeldeverzeichnis knapp 400 Millionen Euro unbesichert sind. Mit von der Partie, neben Geldhäusern wie Unicredit Bank Austria (in Summe rund 50 Millionen Euro) oder Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien (rund 49 Millionen), sind auch Versicherer wie Uniqa (67 Millionen) oder Wiener Städtische (50,5 Millionen Euro).
Auch Gläubiger aus dem arabischen Raum, in dem sich die Signa Geld geholt hat, stellen sich im Insolvenzverfahren der Signa Prime an: Der saudi-arabische Public Investment Fund will in Summe 290 Millionen Euro, und zwei Gesellschaften des Staatsfonds Mubadala aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) fordern in Summe fast 470 Millionen Euro an Schadenersatz.
Schiedsklage von Emiratis
Sie und eine weitere MubadalaGesellschaft haben auch bereits eine Schiedsklage gegen Signa-Gesellschaften eingeleitet, in denen es um Finanzierungen der Signa Development geht. Allerdings streiten die Streitparteien auch über den Vorsitzenden des Verfahrens. Weswegen der nun vom Internationalen Schiedsgerichtshof bestimmt werden soll.