Im Ankleidezimmer fühle ich mich wie ein kleines Kind im Spielzeuggeschäft
Die Malerin, Designerin und Kolumnistin Maya Altenburger-Schwitzer hat keine Angst vor Farben, Kitsch und wilden Ornamenten. Ihr Leben in visueller Opulenz empfindet die Tirolerin als Privileg.
„Manchmal schaue ich mich um und frage mich, worauf das alles zurückzuführen ist. Die Farben, die Formen, die Kunst, der Kitsch, die überbordenden Ornamente … Aber Fakt ist: Ich bin in so einer Umgebung bereits aufgewachsen. Ich bin im Schloss Aschach in Volders geboren, und wenn man als kleines Kind von riesigen Gemälden, Gobelins und 100 Quadratmeter großen Teppichen umgeben ist, dann macht das was mit einem. Hinzu kommt, dass mein Urgroßvater Colonel in Indien und Großbritannien war, und bei uns auf dem Dachboden gab es noch Holztruhen und Überseekoffer mit allerhand indischen Stoffen, Uniformen, Handschuhen, Spitzenschirmen, Fächern, Knöpfen, und damit habe ich früher stundenlang ‚feine Dame‘ gespielt. Was für ein Fundus an Inspirationen!
Ich denke, dass mich diese wunderschönen, überbordenden Bilder beeinflusst haben. Für mich selbst bin ich irgendwie ganz normal, ich kenne es nicht anders, aber viele andere bezeichnen mich, meine Kunst und mein Wohnen als exaltiert und überfüllt. Ich liebe es, mit Stil, Schock und Verkleidung zu spielen, und das schlägt sich nicht nur in meiner Mode, sondern natürlich auch im Wohnen nieder. Wenn ich durchs Haus spaziere oder mein Ankleidezimmer betrete, dann fühle ich mich jedes Mal aufs Neue wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal in seinem Leben in einem riesigen Spielzeuggeschäft steht – im Harrod’s, im Lego-Store, im Toys R Us. Große Kulleraugen, viel Freude im Herzen.
Das Haus ist recht bunt, viele gemusterte Kissen, eine Mischung aus Samt, Plüsch und Leder, allerlei Kitsch und Mitbringsel von diversen Reisen – und natürlich viel Kunst an den Wänden, wobei wir die meisten Künstlerinnen und Künstler persönlich kennen, so