Beispiel 2 Genossenschaft Morgenrot
Mila ist nicht die einzige Supermarktgenossenschaft in Wien. In den Startlöchern steht die Initiative Morgenrot. Ab Herbst soll es einen Laden geben – am Dornerplatz im 17. Bezirk.
Morgenrot, damit verknüpfen die Initiatoren den „Aufbruch in eine neue Welt“. Ihr Konzept ist ähnlich wie jenes von Mila. Man zahlt einmalig einen Genossenschaftsbeitrag (bei Morgenrot in Höhe von 300 Euro), um dann unbegrenzt einkaufen zu können. Nicht nur die Konsumentinnen sollen Genossenschaftsmitglieder werden, sondern auch die Produzentinnen. Man will faire Bedingungen für alle schaffen, dazu gehört es auch, regenerative Landwirtschaft zu fördern. Waren sollen nur von Produzenten erworben werden, die sorgsam mit dem Boden und anderen Ressourcen umgehen.
Vorbild Südkorea
Verpflichtend ist es allerdings für Produzentinnen nicht, Genossenschaftsmitglied zu sein. Für Kundinnen im Übrigen auch nicht. Was Genossenschaftsmitglieder von anderen Personen, die einkaufen gehen, unterscheidet, ist, dass sie mit einer Karte rund um die Uhr Zugang zum Geschäft haben. Es wird Selbstbedienungskassen geben, personalfreies Einkaufen wird möglich sein.
Als Verkaufsfläche sind rund 280 Quadratmeter vorgesehen, und man will 2500 bis 3000 Artikel anbieten. Die Filiale am Dornerplatz soll nicht die einzige bleiben. Bis Ende 2025 plant man drei Standorte in Wien, in 20 Jahren soll sich ein Netzwerk über ganz Europa erspannen. Unterstützen soll auch ein Logistiknetzwerk, das mitaufgebaut wird. Ähnlich wie beim Vorbild in Südkorea namens Hansalim soll es möglichst einfach sein, Bioprodukte verschiedener Produzenten in die Läden zu bringen.
Pro Standort sind zwei bis drei Mitarbeiter vorgesehen, freiwillige Mitarbeit der Genossenschaftsmitglieder ist erwünscht, aber nicht verpflichtend.