Hoppelnde Zeitgenossen
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen, welche Arten leben in Österreich und woher kommt der Begriff Hasenfuß?
Hase oder Kaninchen? Sie sehen sich ähnlich und doch gibt es Unterschiede
Hasen und Kaninchen schauen einander auf den ersten Blick sehr ähnlich. Das ist auch kein Wunder, denn sie sind miteinander verwandt. Beides sind Säugetiere und gehören zu den hasenartigen Tieren. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede. Hasen (oben im Bild) sind groß und schlank mit langen, kräftigen Beinen. Sie haben einen schmalen, länglichen Kopf und lange Ohren. Die meisten Hasen sind Einzelgänger. Ihre Jungen werden bereits mit Fell geboren und verlassen das Nest – eine Grube im Boden – nach wenigen Tagen. Daher nennt man sie auch Nestflüchter. Der Körperbau von Kaninchen ist rundlicher. Sie haben einen runderen Kopf und kürzere Ohren. Meist sind Kaninchen auch kleiner als Hasen. Eine Ausnahme sind Riesenkaninchen, die rund zehn Kilo schwer werden können. Kaninchen leben in Gruppen in unterirdischen Bauten. Ihre Jungen sind Nesthocker. Sie kommen nackt und blind zur Welt und brauchen längere Zeit den Schutz ihrer Mutter.
Hasen in Österreich
Bei uns leben Wildkaninchen, Feldhasen und Schneehasen
Hasen und Kaninchen kommen fast auf der ganzen Welt vor, nur nicht auf dem Südpol. In Europa, Asien, Afrika und Nordamerika waren sie schon immer verbreitet. In Australien und auch im südlichen Teil von Südamerika gab es die Tiere früher nicht. Sie wurden erst von Menschen dort hingebracht. In Mitteleuropa, also auch in Österreich, leben drei Arten in der freien Natur: Feldhase, Wildkaninchen und Schneehase. Feldhasen sind vor allem für ihre Schnelligkeit bekannt. Dank ihrer muskulösen Hinterbeine können sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h laufen. Damit sind sie fast so schnell wie ein Gepard! Wildkaninchen (oben im Bild) leben vor allem im Osten Österreichs – in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark. Schneehasen gibt es nur in den Alpen. Im Sommer ist das Fell des Schneehasen braun oder grau gefärbt, im Winter wird es weiß. So sind die Hasen im Schnee nur schwer zu entdecken und gut vor Raubtieren geschützt.
Wer ist hier ein Hasenfuß? Im Mittelalter lebte ein König, den man Hasenfuß nannte
Sei doch kein Hasenfuß! Vielleicht hast du diesen Spruch schon mal gehört. Hasenfuß sagt man manchmal zu Menschen, die sich schnell vor etwas fürchten. Ein anderes Wort dafür ist auch Angsthase. Im Mittelalter bedeutete Hasenfuß aber noch etwas ganz anderes. Denn da war ein Hasenfuß eigentlich jemand, der sehr schnell war. Klar, denn Hasen können ja auch sehr schnell laufen und geschickt Haken schlagen, wenn sie vor einem Fuchs oder einem anderen Raubtier auf der Flucht sind. Es gab sogar mal einen englischen König, den man Harold Harefoot nannte – auf Deutsch bedeutet das Harald Hasenfuß. Den Namen bekam er, weil er bei der Jagd sehr schnell und geschickt war. Erst später wurde Hasenfuß zu einem spöttischen Wort für ängstliche Menschen. Hasenfüße haben aber noch eine andere Bedeutung. Manche Menschen glauben nämlich, dass eine Hasenpfote Glück bringt. Woher dieser Aberglauben kommt, weiß man heute allerdings nicht mehr so genau.