Wohnraum schwerer leistbar
15 Jahresgehälter für 100 Quadratmeter Eigentum
– Die Immobilienpreise sind in Österreich im Vorjahr erstmals seit langer Zeit wieder gesunken, die Nettoeinkommen sind gestiegen. Anders in den 20 Jahren davor. Seit 2004, dem Beginn des Immobilienzyklus, sind die Preise für Wohnraum um mehr als 100 Prozent gestiegen, die durchschnittlichen Nettoeinkommen haben sich im selben Zeitraum um gut 64 Prozent erhöht.
Statt für rund 14 m2 im Jahr 2004 reichte ein Jahreseinkommen 2023 nur zur Finanzierung von etwa 7,5 m2 Wohnraum aus. Für 100 m2 Eigentum waren 15 durchschnittliche Jahresgehälter aufzuwenden.
Neben dem sich auf lange Sicht verschlechterten Verhältnis von Immobilienpreisen zum Einkommen haben jüngst die angehobenen Zinsen, strenge Kreditvergaberichtlinien und stark gestiegene Baupreise die individuelle Leistbarkeit von Wohnraum verringert. Und zwar um mehr als 45 Prozent, berechneten die Ökonomen der Unicredit.
Das Jahr 2023 hat dies nur leicht verbessert. Rechnerisch habe im Vorjahr eine unselbstständig Beschäftigte mit einem Jahresdurchschnittsnettoeinkommen von gut 28.000 Euro etwa 6,5 m2 einer Eigentumswohnung beziehungsweise zehn Quadratmeter eines Einfamilienhauses kaufen können. Das bedeutete einen Zugewinn von einem halben Quadratmeter bei Wohnungen und fast einem ganzen Quadratmeter bei Häusern innerhalb eines Jahres.
Nach Schätzung der Ökonomen ist der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen 2023 auf gut 4350 Euro, für Einfamilienhäuser auf rund 2850 Euro gesunken. Das entspricht einem Rückgang um jeweils knapp 100 Euro gegenüber dem Jahr davor.