Recycling auf höchstem Niveau
In Wien sperrt ein lässiges Hotel nach dem anderen auf. Neu ist, dass dafür alte Standorte und Gebäude genutzt werden. So wurde aus dem früheren Gewerbehaus das vielfach beachtete erste Hoxton-Hotel des Landes. Doch hält das Haus, was der Hype verspricht
Alle wollen reindürfen The Hoxton Vienna
Lange Zeit überließen die Wienerinnen und Wiener die Hotels der Stadt ganz den Gästen aus der Ferne. Doch mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass sich auch Locals willkommen fühlen dürfen. Nachteil dieser Erkenntnis: Restaurants, Bars und vor allem die Dachterrassen in den Hype-Hotels der Stunde sind meist gesteckt voll. Das trifft aktuell auf das Hoxton im dritten Bezirk zu. Ohne Reservierung ist es zu Stoßzeiten fast unmöglich, einen Tisch in der Rooftopbar Cayo Coco zu bekommen. Ähnlich sieht es im Erdgeschoß aus, im französisch inspirierten Restaurant Bouvier. Aber auch ein vorab gebuchtes Plätzchen ist kein Garant für einen rundum gelungenen Besuch. Reservierungen sind plötzlich nicht auffindbar, die Wartezeiten auf Getränke und Speisen lang, das Personal wirkt noch nicht eingespielt. Man kann das natürlich als „Kinderkrankheiten“kurz nach der Eröffnung Anfang April verbuchen, den Ärger mindert das aber nur bedingt. Vor allem, wenn man ein Zimmer im Hoxton gebucht hat, das um 18 Uhr noch immer nicht bereit zum Einchecken ist. Darf man dann endlich rein, erwartet einen eine kleine, aber durchaus schicke Unterkunft. Die geringe Quadratmeteranzahl stört nur, wenn zwei Leute gleichzeitig ein- oder auspacken. Ansonsten wirkt das ansprechend gestaltete Zimmerchen äußerst gemütlich. Das Badezimmer besteht aus Toilette und Dusche, das Waschbecken befindet sich im Eingangsbereich des Zimmers – für einen längeren Aufenthalt vielleicht nicht ganz komfortabel, aber auf einem kurzen Trip kein Problem. All jenen, denen das Zimmer doch zu kompakt werden sollte, bietet das Hotel viele öffentliche Räumlichkeiten, die zum Verweilen einladen – wenn denn gerade Platz ist. ab € 185,