Die besten Serien im Mai
Von „The Tattooist of Auschwitz“über „Bodkin“bis „Bridgerton“– ein Streaming-Monat zwischen History und Hystery.
Die Biopic-Welle hat längst auch das Streaming-Universum erfasst. Franklin, Manhunt, Griselda, Pam & Tommy erzählen allesamt die mehr oder weniger auf Tatsachen beruhenden Geschichten irgendwie berühmter Persönlichkeiten. So soll etwa Frankreichs First Lady Brigitte Macron im Mittelpunkt eines Mehrteilers stehen, vom Aufstieg der Managerin zur Königin der Niederlande erzählt Maxima, die zweite Staffel wurde schon in Auftrag gegeben. Der Mai steht hingegen im Zentrum von durchaus sachverwandten Fächern History und Hystery.
Shardlake
Der Detektiv Matthew Shardlake sucht im Auftrag Thomas Cromwells den Täter von mehreren Morden in einem Kloster. Die Rolle des Beraters von Heinrich VIII. spielt Sean Bean, Arthur Hughes den Ermittler. 1. 5., Disney+
Ein ganzer Kerl
Seit ist den 1980er-Jahren ist David E. Kelley eine fixe Größe im Serienbusiness. Staranwälte gingen von ihm in L.A. Law, Practice, Ally McBeal, Boston Legal und Harry’s Law vor Gericht. Mit Big Little Lies, The Undoing und Anatomie eines Skandals stellte er Recht und Moral der wohlhabenden Klasse infrage. In die Richtung geht auch Ein ganzer Kerl. Jeff Daniels spielt den Immobilienunternehmer Charlie Croker, der nach einer Firmenpleite sein Imperium verteidigen muss. Wie immer bei Kelley ist die Besetzung superb. Neben Daniels spielen Lucy Liu und Diane Lane. 2. 5., Netflix
Borders
Das israelische Fernsehwunder (Fauda, Shtisel, Teheran, Hatufim) ist nicht zuletzt aufgrund des Kriegs in Nahost ins Stocken geraten. Diese Koproduktion mit dem ZDF ist ein deutliches Lebenszeichen der nach wie vor vorhandenen Serienkompetenz. Nach einer Auseinandersetzung mit einem arabischen Familienclan wird der junge Avi aus einem Viertel in Tel Aviv verbannt. Um sich zu rächen, geht er zum Grenzschutz, wo er zwischen die Fronten gerät. Meni Yaish schrieb die Serie, führte mit Keren Yedaya auch Regie. Die Rolle des Avi übernimmt Ben Sultan. 7. 5., ZDF
The Tattooist of Aufschwitz
2003 begann die neuseeländische Autorin Heather Morris, die unglaubliche Geschichte des Auschwitz-Überlebenden Lale Sokolov aufzuzeichnen. Sokolov wurde von Polen in das Vernichtungslager deportiert und dort damit beauftragt, den Gefangenen die Häftlingsnummer in den Oberarm zu tätowieren. Dabei lernt er die junge Gita kennen und verliebt sich in sie. Jonah Hauer-King spielt den jungen Lale, Harvey Keitel den alten, Anna Prochniak ist in der Rolle der Gita zu sehen. Die Serie wurde zum Teil in Bratislava gedreht, wo das Konzentrationslager mit großem Aufwand nachgebaut wurde. Die israelische Filmemacherin Tali Shalom-Ezer führte Regie, Oscar-Preisträger Hans Zimmer komponierte den Soundtrack. 2. 5., Sky
Bodkin
Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Podcastern (Will Forte, Siobhán Cullen, Robyn Cara) untersucht das mysteriöse Verschwinden dreier Fremder in einer malerischen irischen Küstenstadt. Produziert wurde die Serie von Barack und Michelle Obamas Higher Ground Productions. David Wilmot (Station Eleven) und Chris Walley (The Last Voyage of the Demeter) spielen die Hauptrollen in dem sieben Episoden umfassenden Thriller. Dark und cool. 9. 5., Netflix
Die Zweiflers
Die jüdische Familie Zweifler aus Frankfurt sieht sich mit folgenreichen Veränderungen konfrontiert: Familienoberhaupt Symcha (Mike Burstyn) will das Delikatessenimperium der Familie verkaufen. Doch der Verkauf bringt die Vergangenheit zurück, als unerwartet die wilden Anfänge von Symcha Zweifler im Frankfurter Rotlichtviertel direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufleben. David Hadda erfand dieses ambitionierte Stück Familiendramedy mit Sunnyi Melles, Ute Lemper und Martin Wuttke. Regie führten Anja Marquart und Clara Zoe My-Linh von Arnim. 10. 5., ARD
Bridgerton
Das englische Adelsgeschlecht läutet zur dritten Knutschen-im-Korsett-Runde. Lady Whistledown hat wieder jede Menge Gerüchte zu verbreiten. Im Zentrum der Giftspritze soll dieses Mal Penelope Featherington (Nicola Coughlan) stehen. Moment! Ist das nicht die …? Aber egal, jedenfalls hat Penelope bekanntlich ein Auge auf den süßen Colin Bridgerton (Luke Newton) geworfen, und er ja auch auf sie. Aber mehr war eben noch nicht, sollte aber. Die Karten werden neu gemischt. Praktisch: All jene, die Bridgerton schon immer fürchterlich gefunden haben, dürften sich bestätigt fühlen, und alle anderen auch. Da wiehern die Pferde. 16. 5., Netflix
The 8 Show
Squid Game lässt noch auf sich warten, also versorgt Netflix mit dieser Adaption von Bae Jin Soos Money Game. Acht Kandidaten in finanziellen Nöten nehmen an einem Reality-Wettbewerb teil, bei dem es 44,8 Milliarden zu gewinnen gibt. Für den Sieg müssen sie 100 Tage in einem kargen Studio aushalten, sämtliche Ausgaben – Lebensmittel, Wasser, Strom et cetera – sind mit einem 1000-fachen Aufschlag versehen, der vom Gewinn abgezogen wird. 17. 5., Netflix
The Big Cigar
Die unglaubliche wahre Geschichte des Black-Panther-Mitbegründers Huey P. Newton, der nach einer Mordanklage mithilfe des berühmten Produzenten Bert Schneider vor dem FBI nach Kuba flieht. Mit André Holland und Tiffany Boone. Die Geschichte basiert auf dem 2012 erschienenen Playboy-Artikel von Joshuah Bearman. Janine Sherman Barrois entwickelte die sechsteilige Story in wildem Blaxploitation-Stil. 17. 5., Apple TV+
Eric
Vincent ist ein Puppenspieler im New York der 1980er-Jahre, dessen Sohn Edgar verschwunden ist. Vincents unberechenbares Temperament entfremdet ihn von seinen Freunden und seiner Familie. Nach Problemen mit Drogenmissbrauch ist Vincent überzeugt, dass er Edgar mithilfe seiner großen Puppe Eric wiederfinden kann. Benedict Cumberbatch spielt Vincent, und ja, das ist Pflicht. 30. 5., Netflix