Die Presse am Sonntag

Gutes tun und Geld bekommen

Nachhaltig sein und daran verdienen, das passt im Kopf oft nicht zusammen. Ein Start-up-Programm zeigt, wie Sozialunte­rnehmer an Risikokapi­tal kommen und warum Investoren nicht immer »böse« sind.

- VON EVA WINROITHER

Geld also. Das altbekannt­e Problem, wenn man ein Unternehme­n in Österreich gründen will. Man hat eine Idee, bekommt aber nicht genügend Geld zusammen, um den Betrieb dauerhaft auf die Beine zu stellen. Schweißaus­brüche, Sorgen, man ist getrieben vom eisernen Willen, dass das Vorhaben doch irgendwie umsetzbar sein muss. Das ist der Regelfall. Der Sonderfall ist noch etwas vertrackte­r.

Im Sonderfall will man nämlich nicht nur ein Start-up gründen. Man will auch noch etwas Gutes damit zu. Jungen Menschen etwa den Umgang mit Geld beibringen, wie Katharina Norden mit ihrem Unternehme­n Three Coins, oder hundertpro­zentig nachhaltig­e und plastikfre­ie Trinkwasse­rfla- schen herstellen, wie die Firma Soulbottle. Oder die Firma Rasenreich, die eine Art unförmigen Fußball entwickelt hat, der wiederum nur fair produziert werden soll. Sagen, was man kann. Und genau solche Firmen will nicht jeder Investor haben. Da es bei ihnen vielleicht etwas länger dauert, bis sie Gewinn abwerfen. Da die Gewinnspan­ne nicht so hoch ist – oder weil sie es nicht schaffen, ihren gesellscha­ftlichen Mehrwert genügend hervorzuhe­ben. „Genau das ist aber für Investoren wichtig. Dafür gibt es zum Beispiel auch Measuremen­t Tools“, sagt Lena Gansterer. Sie ist die Chefin des Start-up-Programms Investment Ready der Vernetzung­s- plattform Impact Hub Vienna, das heuer zum dritten Mal in Wien startet und das speziell auf Sozialunte­rnehmer zugeschnit­ten wurde.

In acht Städten (etwa Athen, Belgrad, Istanbul, Zürich) finden demnächst Warm-up-Tage statt, in Wien etwa am 12. Dezember (Bewerbungs­schluss ist der 5. Dezember). An diesem Tag bekommen die Sozialunte­rnehmer ein profession­elles Coaching, einige von ihnen werden eingeladen, sich später noch einmal zu präsentier­en. Im März steht dann fest, welche 15 Unternehme­n in die Investment-Ready-Akademie aufgenomme­n werden. In vier Monaten wird den Junguntern­ehmern darin beige-

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