Die Presse am Sonntag

Immer dasselbe statt komplett anders

Oder: Warum es besser sein könnte, wenn wir uns an Monty Python nur erinnern.

- VON FLORIAN ASAMER

haupt keine gute Idee. Schon die Inszenieru­ng der Ankündigun­gspresseko­nferenz war mehr vom immer Selben – statt wie stets versproche­n etwas komplett anderes. Es hat ein wenig an die vielen Auftritte von Otto Waalkes erinnert. Irgendwie aus der Zeit gefallen und völlig uneinsicht­ig, dies zu erkennen. Schade, man nimmt uns damit die Chance, uns für immer positiv zu erinnern. Das Schlimmste, was nämlich passieren könnte: Wir holen die alten Sachen hervor (das funktionie­rt nur bei Loriot) und finden nicht einmal mehr die lustig.

Wie man es auch machen könnte, zeigt – ja tatsächlic­h – Didi Hallervord­en. Der ehemalige Oberblödle­r, der immer noch viel lustiger war als alles, was in Deutschlan­d heutzutage unter dem Label Comedy sich zu verkaufen müht, macht auf seine alten Tage einen ernsten, guten Film.

Damit wenden wir uns der anderen großen, traurigen Wiedervere­inigungsge­schichte dieser Tage zu: den Koalitions­verhandlun­gen zwischen SPÖ und ÖVP. Das ist zwar keine reine Boygroup (obwohl Frontfrau Maria Fekter sehr zum Leidwesen ihrer Fans offenbar die Band verlassen muss), trotzdem gilt auch hier: Die Neuauflage ist überhaupt keine gute Idee. Es ist schon bei Oasis nicht gut gegangen, als Liam und Noel Gallagher zerstritte­n waren und es weiter miteinande­r probiert haben. Und die hatten deutlich mehr Anhänger.

Ausnahmswe­ise ist also hier die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt um Aufzuhören ganz einfach zu beantworte­n: Jetzt!

Woher wir kommen, und wohin wir gehen, klären wir dann das nächste Mal . . .

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