Akademisierung der Psychotherapieausbildung
Eine Studie der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen (ÖBIG) zeigt: Psychische Erkrankungen verursachen Langzeitkrankenstände und Frührenten. Allein in Österreich nahmen im Jahr 2009 rund 900.000 Menschen laut Hauptverband das Gesundheitssystem wegen psychischer Erkrankungen in Anspruch, die Kosten dafür lagen bei 750 Millionen Euro. Alarmierend ist zudem, dass Krankenstände wegen psychischer Diagnosen doppelt so stark ansteigen wie jene mit körperlichen Ursachen.
„Die Zahlen machen deutlich: Der Bedarf an hoch qualifizierten Psychotherapeuten ebenso wie niederschwelligen Therapieplätzen steigt stetig“, kommentiert Christoph Pieh, Studiengangsleiter des Bachelorstudiums Psychotherapie- und Beratungswissenschaften an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, die Ergebnisse.
Reformen gefragt
Strategien für mehr psychische Gesundheit und eine Reform des Psychotherapiesystems sind dringend gefordert. „Die Prävention und Therapie sowie die Erforschung psychischer Erkrankungen gehören künftig zu den zentralen Aufgaben eines modernen und verant- wortungsvollen Gesundheitssystems“, führt der Experte aus. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Psychotherapieausbildung in Österreich: Nicht zuletzt der Bologna-Prozess hat neue Impulse in die Diskussion um eine Akademisierung der Psychotherapie und Beratung gebracht. Die KL sieht sich hier als wichtigen Motor in der weiteren Entwicklung.
„Als zweiten anerkannten Heilberuf in Österreich neben der Medizin kommt der Psychotherapie eine entscheidende Rolle in der langfristigen Sicherung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung zu“, unterstreicht Pieh, Universitätsprofessor für Differenzielle Psy- chotherapie und Beratungsforschung und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Die KL hat es sich zum Ziel gesetzt, mit einem Bachelorstudium Psychotherapie- und Beratungswissenschaften eine forschungsgeleitete Ausbildung auf höchstem Niveau zu sichern.“Ebenso forciert die KL die Wissenschaft in diesem Bereich. „Eine auf Forschung basierte Lehre ist die zentrale Basis für jene hohe Qualitätssicherung, die wir im Rahmen des Studiums gewährleisten wollen“, fasst der Experte zusammen. Mehr zum Studium unter: www.kl.ac.at