Die Presse am Sonntag

George statt Horst

Oder: Warum sich Angela Merkel ein attraktive­s Gegenüber redlich verdient hat.

- VON FLORIAN ASAMER

Startraine­r aus Barcelona nach einem Sabbatical in New York ohne Handschell­en und Pistole am Kopf für drei Jahre an die Isar gezogen ist.

Erdogan˘ und Horst Seehofer sind also das tägliche Brot der deutschen Bundeskanz­lerin, und dann ist endlich wieder Berlinale. Das Filmfestiv­al in der deutschen Hauptstadt bringt internatio­nale Filmkapazu­nder nach Berlin. Und wer will nun einen Termin im deutschen Kanzleramt? Wieder Recep? Oder gar Horst mit dem Messer hinter dem Rücken? Nein, George!!!

George Clooney möchte gern mit Angela Merkel über die Flüchtling­skrise reden, und eigentlich ist ja ganz egal, warum, diese Abwechslun­g ist der Politikeri­n von Herzen zu gönnen. Und sie hat es sich am Freitag auch gegönnt. Ausnahmswe­ise, weil außer Tom Hanks bei den Dreharbeit­en in Berlin zum historisch­en Spionageth­riller „Bridge of Spies“hat sie noch nie Glamour getroffen, sondern stets nur seriöse Gesprächsp­artner aus Politik und Wirtschaft.

Kaum eine Zeitung oder ein Sender ist übrigens um den Hinweis herumgekom­men, dass es bei dem Treffen im Kanzleramt eben keinen . . . Kaffee, sondern nur normalen Filterkaff­ee zu trinken gegeben hat. Wenn jemals wieder die Frage auftauchen sollte, ob es sinnvoll ist, einen wirklichen Star als Testimonia­l an eine Marke zu binden, denken Sie an Clooney und die Kapseln für das Heißgeträn­k. Lustig ist auch noch, dass Deutschlan­d ja bekannt ist für seinen schlechten Kaffee. In Österreich zumindest . . .

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