Pariser Attentäter will nicht ausgeliefert werden
Frankreich ©r´ngt Żuf eine Auslieferung ©es in Brüssel gefŻssten mutmŻßlichen Terroristen Aã©eslŻm. DŻs könnte Wochen ©Żuern.
Brüssel. Der 26-jährige Islamist Salah Abdeslam ist der bislang einzige Verdächtige, dem der Strafprozess wegen der Terroranschläge in Paris vom 13. November 2015 mit 130 Todesopfern gemacht werden kann. Er wurde am Freitagabend im Zuge einer Terrorfahndung in dem als Islamistenhochburg bekannten Brüsseler Stadtteil Molenbeek angeschossen, war kurz in Spitalsbehandlung und befindet sich jetzt in den Händen der belgischen Justiz. Noch am Freitagabend sagte Frankreichs Präsident, Francois¸ Hollande, Abdeslam müsse „so schnell wie möglich ausgeliefert werden“.
Doch das könnte noch Wochen dauern: Gestern, Samstag, erklärte Abdeslams Verteidiger nach einer Anhörung in Brüssel, sein Mandant wolle sich dagegen wehren. Abdeslam kooperiere mit der belgischen Justiz. Wenn er zu reden beginne, könnte dies bedeuten, dass Abdeslam länger in Brüssel bleibe, sagte der belgische Staatsanwalt Eric Van der Sypt.
Abdeslam, ein Franzose marokkanischer Abstammung, soll eine Schlüsselrolle bei der Ausführung der Pariser Attentate gespielt haben. So soll er Mietautos und Zimmer für die Kommandos organisiert haben. Am 13. No- vember soll er dann die Attentäter, die sich vor dem Stade de France in die Luft gesprengt haben, mit einem Auto zu dem Stadion gefahren haben. Womöglich sollte er sich auch selbst in die Luft sprengen. Noch in der Nacht vom 13. November fiel er an der belgischfranzösischen Grenze auf. Die Beamten ließen ihn jedoch ziehen, weil sie noch keine entsprechenden Anweisungen hatten. Nach den Attentaten mit 130 Toten floh er offenbar mit Komplizen nach Belgien.
Gestern berichteten deutsche Medien, Abdeslam sei in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober mit einem auf seinen Namen angemieteten Wagen nach Ulm und offenbar nach nur rund einer Stunde wieder zurückgefahren.
Nun wollen ihn die belgischen und französischen Fahnder konkret befragen, welche Rolle er bei den Pariser Anschlägen gespielt hat, ob er mehr als nur Chauffeur war. Gleichzeitig geht die Suche nach weiteren Beteiligten weiter. „Wir sind mit extrem großen Netzwerken konfrontiert“, sagt Hollande. Die Zahl derjenigen, die sich an der Vorbereitung der Anschläge beteiligt hätten, sei größer als zunächst angenommen. Die Ermittlungen seien nicht abgeschlossen.